Was folgt, ist ein Gangster-Epos in klassischer Drei-Akt-Struktur: Aufstieg, Konflikt, Fall. Die Geschichte um Enzo bleibt nah an den bewährten Motiven der Reihe, vertraut auf inszenatorische Wucht, starke Dialoge und emotional klar gezeichnete Nebenfiguren. Mentor Luca ist ein Sympathieträger alter Schule, Gegenspieler Tino ein Giftstachel im eigenen Haus. Dass Enzos Entwicklung zum tragischen Helden dabei weniger subtil ausfällt als bei Tommy Angelo, fällt kaum ins Gewicht, zumal die deutsche Vertonung viel zur Immersion beiträgt.
Spielerisch bleibt »The Old Country« bodenständig. Die Welt ist offen, aber nicht verführend. Sizilien dient mehr als Bühne denn als Spielplatz, ein Ort zum Durchqueren, nicht zum Verlaufen. Nebenmissionen fehlen, Sammelobjekte sind eher Fleißaufgabe als Entdeckung. Dafür setzt das Spiel kluge Akzente bei kleinen Mechaniken: Enzos Rosenkranz fungiert als schlichtes, aber stimmiges Perk-System. Und Pferde steuern sich besser als so mancher Oldtimer.