Morgen ist gestern. So hieß die erste Episode der Serie »Raumschiff Enterprise«, die vor 50 Jahren in den deutschen Wohnzimmern flimmerte. Alles drehte sich um Zeitreisen und Zeitsprünge – unsere aktuelle Position im Zeit-Kontinuum. Und überhaupt in unserem Leben. Denn einmal definieren wir Menschen uns im Umgang mit der Zeit – und dann wollen wir alle immer irgendwohin. Dort könnte es – muss es ja – anders, einfach besser sein. Roadmovies leben von diesem Hoffnungsaspekt, unsere fröhliche Begeisterung für elektrisierende Innovationen ebenso. So wird die Zukunft zum idealen Sehnsuchtsort. Innovations, beam us up! Nur zwei Gedanken sollte man hier mit auf den Weg nehmen: Morgen könnte zwar alles besser werden, das Jetzt bietet aber auch gute Optionen aufs Glück. Der intensive, bewusst gelebte Moment. Der Blick auf das, was uns geprägt hat, prägt. »Zukunft braucht Herkunft« heißt ein geistreiches Essay des Philosophen Odo Marquard. Er schreibt: »Das uns prägende Vergangene ist immer schon da, wenn wir einen Moment feiern und uns mit unserer Zukunft beschäftigen«. Das Bewusstsein für den Wert der Tradition stärkt unsere Zukunftskompetenz. Wir können wunderbar anknüpfen. Wo wir anfangen, ist niemals der Anfang. Innehalten, Atem anhalten und durchatmen. Für das, was kommt.