Luxus: Wir sind es wert!

Luxus lockt und begeistert, polarisiert und provoziert, förderlich für die Wirtschaft ist Luxus dann ohnehin. Aber das Wesen des Luxus geht über das Materielle hinaus. Luxus berührt unsere Sinne, unsere Träume und unsere Sehnsüchte. Dabei weckt der Begriff unmittelbar ebenso konkrete wie vielfältige Vorstellungen. Meist verbunden mit ausgeprägt klaren Meinungsreaktionen. Sowohl positiv wie negativ. Richtig griffig gibt sich die Angelegenheit beim näheren Hinsehen jedoch leider nicht. So eine Luxusforschung, die das Phänomen vor aller Bewertung als Konzept systematisch aufarbeitet, hat sich noch nicht gefunden. 

Aus gutem Grund – und vor allem: gut so!

Denn wie alles Schöne und Sinnliche kann man Luxus eben nicht durchmessen, physikalisch nachweisen oder durch objektive Eigenschaften geschärft definieren. Luxus ist eben mehr als ein Statussymbol oder eine oberflächliche Geste des Wohlstands.

Luxus vermittelt sich immer in einem reizvollen Spannungsfeld, das einen hohen Aufwand für beste Qualität in Kombination mit Exklusivität und Bedeutung, Ästhetik und Lebensgefühl zu einem unwiderstehlichen Luxus-Glückscocktail mixt. Alles Normale und Nutzen und Notwendigkeit weit, weit weg. Die Bewertung aber grundsätzlich subjektiv und wesentlich durch die persönlichen und kulturellen Rahmenbedingungen geprägt.

So verstanden wird Luxus als ganz besonderer Moment zu einer wunderbaren, sehr persönlichen, positiven Erfahrung. Wir brechen mit Vernunft und Effizienzdenken, dem Üblichen und dem Angemessenen. Wir genießen, tun etwas für uns, erleben uns selbstbestimmt. Wir fühlen uns gut. Weil Luxus Autonomie und Freiheit atmet.

Selbstverwirklichung und Authentizität bestimmen das Ereignis. Wir sind ganz bei uns.

Der Soziologe Werner Sombart hat Luxus definiert als »Aufwand, der über das Notwendige hinaus geht«.

Seine Sicht haben wir dann nämlich auch gleich mal zum Credo dieses Buchprojekts gemacht. Ganz im Sinne des Phänomens Luxus leben die Ansätze und Beiträge jenseits von einem üblichen Vollkommenheits- und All-wissenheitsanspruch fröhlich mit einem ausgesprochen subjektiven Blick für ein hoffentlich ganz besonderes Lese- und Denkvergnügen.