Home Coming: Der Porsche 963

Porsche startet in Le Mans mit einem neuen Prototyp. Es gibt nur wenige Sätze auf dieser Erde, die eine so zeitlose Gültigkeit in sich tragen. Die Newtonschen Gesetze vielleicht. Ob diese aber wirklich im gesamten Universum gelten, da ist sich niemand sicher. Bei Porsche ist das anders. Denn der Prototyp ist der ursprünglichste Porsche überhaupt.

Beim Porsche 963 ist das kein bisschen anders: Für die FIA-Langstreckenweltmeisterschaft WEC und die amerikanische IMSA-Serie entwickelt, startet der Boliden wieder auf beiden Seiten des Atlantiks in der jeweiligen Top-Kategorie. Man ist geneigt zu sagen: endlich, nach gut sechs Jahren Pause im Fall der WEC. Der 963 wurde dabei für die in beiden Serien anerkannte Hypercar-Klasse konstruiert, die wiederum in LMH (Le Mans Hypercars) und LMDh (Le Mans Daytona hybrid) aufgeteilt ist. Als LMDh-Fahrzeug konzipiert, setzt er deshalb auf ein LMP2-Chassis, das von einem Zulieferer hergestellt wird, nutzt einheitliche Michelin-Reifen und ein Standard-Hybrid-Modul. Ganz individuell dagegen: das Design, der Verbrennungsmotor im Heck und die Fahrzeugphilosophie.

Spirituell und namentlich knüpft Porsche dabei an die legendären Rennwagen Porsche 956 und 962 an, die zu Gruppe-C-Zeiten das Rennen in Le Mans insgesamt sechs Mal nacheinander gewannen. Rein zeitlich wiederum folgt der 963 auf den 919 Hybrid, der die Siege 17, 18 und 19 beim Langstreckenrennen einfuhr. Und ganz nebenbei bündelt der Bolide noch mehr Historie in sich: Es ist in der Geschichte das dritte Mal, dass Porsche und Penske direkt zusammenarbeiten – und ebenfalls das dritte Mal, dass ein V8-Motor mit dem Namen 9RD ein Fahrzeug von Porsche antreibt. Das letzte Mal, dass diese Zutaten zusammenkamen, war 2006. Als der von Porsche entwickelte und von Penske eingesetzte RS Spyder in Amerika alles gewann, was es zu gewinnen gab.

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