Möglichst groß, möglichst breit, möglichst stark: Pick-ups und Geländewagen erleben in den USA einen gewaltigen Boom. Sie prägen nicht nur das Straßenbild im ländlichen Raum, auch urbane Luxusauto-Käufer entscheiden sich immer häufiger für den Pick-up – der Lastenträger wird zum Lifestyle-Mobil. Besonders beliebt sind heimische Marken wie Ford oder General Motors, deutsche Hersteller haben es schwer, in das Kernsegment des amerikanischen Automarkts vorzudringen. Das möchte Volkswagen jetzt ändern. Der Konzern steht kurz davor, der US-Traditionsmarke Scout ein fulminantes Comeback zu verpassen.
Moment mal, Scout – nie gehört? Kleiner Exkurs: Der International Harvester Scout, ein Geländewagen, von dem von 1961 bis 1980 knapp 500.000 Exemplare produziert wurden, genießt in den USA Kultstatus. Er gilt als das erste Fahrzeug, für das – noch fünf Jahre vor dem Ford Bronco – die rustikalen Gene des Militär-Jeeps alltagstauglich umgewandelt wurden. Scout ist sozusagen der Urvater aller Pick-ups.
Mit dieser Tradition im Rücken geht es für die Marke nun in Richtung Zukunft. Geplant ist, einen Pick-up und einen robusten SUV für den US-Markt herzustellen – beide Modelle mit E-Antrieb. »Die Elektrifizierung ist der Schlüssel zum Erfolg«, sagt Scott Keogh, ehemaliger Chef der Volkswagen Nord Amerika Region, der zum CEO von Scout Motors ernannt wurde. Der Produktionsstart soll 2026 erfolgen. Dafür baut das Unternehmen ein eigenes Werk in South Carolina und erhält rund 1,3 Milliarden Dollar Subventionen.