Und dann sind da die Waffen. Sie bleiben absurd, aber gewinnen an
Tiefe, weil Herstellerteile kombinierbar sind. Ein Sturmgewehr, das
plötzlich das Feuer einer Schrotflinte speit, ein Scharfschützengewehr,
das wie ein Gatling feuert, oder Granaten, die kichern, bevor sie
explodieren. Dazu Gegner, die das Chaos spiegeln: Kristallwesen, die in
Fragmente zerfallen; mechanische Spinnen, die Kugeln reflektieren;
Outlaws, die sich in akrobatischen Moves verlieren. Es ist ein Zoo der
Absurditäten und genau darin liegt der Reiz.
Technisch zeigt sich »Borderlands 4« solide, auch wenn kleinere Bugs und Stotterer spürbar bleiben. Auf dem PC setzt Gearbox auf aktuelle NVIDIA GeForce RTX-Technologie: Mit DLSS 4 und Multi Frame Generation lassen sich die Bildraten gerade auf den neuen GeForce RTX 50-Grafikkarten um ein Vielfaches steigern, Reflex reduziert dabei die Eingabeverzögerung deutlich. Besonders in Gefechten mit vielen Gegnern macht sich das bemerkbar: die Action läuft flüssiger, Steuerung und Trefferfeedback reagieren direkter. Wer die passende Hardware besitzt, erlebt so eine Version von »Borderlands 4«, die Geschwindigkeit und Bildschärfe noch einmal spürbar verstärkt.
Das Koop-Erlebnis bleibt Herzstück. Bis zu vier Spieler können
gleichzeitig losziehen, unabhängig voneinander, mit Level-Skalierung und
Crossplay. Es ist anarchisch, frei, aber auch fehleranfällig: Lags,
Desyncs, Quest-Fehler. Momente, in denen man lieber solo spielt, weil
die Technik nicht mithält. Doch dazwischen entstehen Szenen, die das
Spiel tragen, wenn ein Freund versehentlich eine ganze Basis sprengt
oder wenn man im letzten Moment in den Kampf eines anderen
hineingeworfen wird. »Borderlands 4« ist für Koop gemacht, auch wenn es
sich manchmal dagegen sträubt.