Wreckreation: Alles außer Stillstand

»Wreckreation« überlässt Ihnen die Straße, im wahrsten Sinne des Wortes. Das neue Werk von Three Fields Entertainment, gegründet von den Köpfen hinter »Burnout«, mischt Arcade-Racing mit Sandbox-Prinzip und setzt auf völlige Freiheit. Die sogenannte MixWorld umfasst 400 Quadratkilometer Straßen, Küsten und Gebirge. Statt nur Rennen zu fahren, gestalten Sie selbst: Rampen, Loopings, Hindernisse, sogar ganze Streckenabschnitte. Alles geschieht in Echtzeit, jederzeit unterbrochen von Sprüngen, Crashes und improvisierten Stunts.

Das Fahren fühlt sich vertraut an. Der Boost lädt sich durch riskantes Verhalten auf, Drifts füllen die Leiste, Takedowns bringen den entscheidenden Schub. Die Geschwindigkeit ist hoch, das Schadensmodell spürbar. Wer einmal in Zeitlupe sieht, wie ein Gegner durch eine Leitplanke fliegt, versteht, dass hier das alte Burnout-Gefühl lebt. Der Unterschied: »Wreckreation« will mehr sein als ein Rückblick. Es verknüpft das Chaos der Straße mit dem Reiz des Gestaltens.

Der LiveMix-Modus ist das Herzstück. Mit wenigen Klicks wechseln Sie vom Lenkrad in den Baueditor und platzieren Rampen oder Spiralen direkt in die Landschaft. Selbst absurde Konstruktionen funktionieren, solange sie fahrbar bleiben. Diese Idee verleiht dem Spiel eine Dynamik, die über das reine Fahren hinausgeht. Eine Welt, die sich verändern lässt, bleibt länger interessant – auch wenn manche Abschnitte leer wirken. Diese Offenheit ist Konzept, keine Nachlässigkeit.

Im Einzelspieler warten 146 Events: Rennen, Road-Rage-Duelle, Zeitfahren und Offroad-Passagen. Hinzu kommen über 250 zerstörbare Billboards, versteckte Sammelobjekte und Belohnungen für besonders riskante Manöver. Die Fortschrittsstruktur erinnert an die Burnout-Lizenzen: Punkte bringen neue Wagen, Herausforderungen schalten Bauteile frei. Die Steuerung ist präzise, auch wenn die KI gelegentlich zu aggressiv agiert.

Richtig aufblühen kann »Wreckreation« im Multiplayer. Bis zu acht Spieler teilen sich eine Welt, verändern sie gemeinsam und fahren ihre eigenen Kreationen. Wer mag, übernimmt als Game-DJ die Kontrolle über Wetter, Tageszeit oder Verkehr. In der Praxis führt das zu unberechenbaren Momenten: Nebel bricht ein, Hindernisse tauchen auf, und aus einem normalen Rennen wird plötzlich ein chaotischer Wettlauf gegen die Physik.

»Wreckreation« zeigt, wie viel Leben noch im Arcade-Racing steckt. Geschwindigkeit trifft auf Gestaltung, Chaos auf Kontrolle. Aus beidem entsteht eine Energie, die an das Beste der Burnout-Zeit erinnert – und beweist, dass kreative Freiheit manchmal das stärkste Gaspedal ist.

→ Wer nach all dem Tempo und Chaos noch mehr Arcade-Energie sucht: Weitere Highlights finden Sie in unserer Rubrik »Level Up« – und natürlich im aktuellen Heft.