Die Geschichte stammt von Ryukishi07, berüchtigt für düstere
Mystery-Romane. Und das merkt man. Hinter den grotesken Kreaturen, die
Hinako verfolgen, steckt immer auch eine menschliche Grausamkeit: der
Druck durch Familie, die Abwertung durch Klassenkameraden, das Gefühl,
nicht in diese Gesellschaft zu passen. Silent Hill war immer eine Serie,
die Ängste ins Übernatürliche überträgt und hier ist es der Japan-Blick
der 60er Jahre, der den Schrecken erdet. Zweifel, Reue, unausweichliche
Entscheidungen, die Themen sind schwer, aber sie tragen.
Dass Ebisugaoka gleichzeitig schön und schrecklich wirkt, ist kein
Zufall. Kopfsteinpflaster, Bambustüren, Inari-Schreine, alles sorgfältig
inszeniert, fast malerisch. Doch kaum wendet man sich um, stehen
Kreaturen da, die wie Puppen mit zuckenden Gliedmaßen wirken, während
rote Blüten an den Wänden aufbrechen. Die Inszenierung setzt auf
4K-Grafik und 3D-Sound, die das Grauen greifbar machen. Wer auf dem PC
spielt, profitiert zusätzlich von NVIDIA DLSS Super Resolution, das die
Bildraten beschleunigt und die bedrückende Atmosphäre noch flüssiger
wirken lässt. Begleitet wird all das von Musik, die kaum jemand besser
versteht als Akira Yamaoka, diesmal zusammen mit Kensuke Inage. Geboten
wird eine Mischung aus vertrauter Melancholie und japanischem
Lokalklang.