Generationenwechsel & Social Media als Treiber
Köckritz: Die junge Generation interessiert sich weniger für 60er-Ikonen, sondern eher für die 90er und 2000er. Welche Bedeutung hat dieser Shift?
Plagemann: Die Sammlerleidenschaft verschiebt sich. Für junge Käufer sind ein Golf GTI oder ein E36 M3 emotional aufgeladen, so wie für ihre Eltern vielleicht ein Porsche 911 der Siebziger.
Bauermeister: Wichtig ist: Jüngere Enthusiasten wollen ihre Autos nutzen. Originalzustand oder Kilometerstand sind nicht mehr so entscheidend. Es geht um Erlebnis, Spaß und Storytelling. Das verändert den Markt.
Köckritz: Welche Rolle spielt Social Media in diesem Wandel?
Hafner: Eine zentrale. Instagram, TikTok oder YouTube erzeugen Begehrlichkeiten und FOMO-Momente. Man sieht, wo andere fahren, welche Events sie besuchen – und will selbst Teil davon sein. Das beschleunigt Entwicklungen und stärkt Communities.
Automobile in Bewegung
Köckritz: Braucht Autokultur mehr Bewegung?
Plagemann: Absolut. Ein Auto entfaltet seine Magie erst, wenn es fährt, klingt, riecht. Reine Garage-Objekte verlieren an Relevanz.
Bauermeister: Deshalb denken wir auch über neue Eventformate nach: Trackdays, Community-Wochenenden, Revivals. Autokultur lebt von Erlebnissen, nicht nur vom Anschauen.