Ebenso gelungen: das überarbeitete Fusionssystem, das strategische Tiefe mit spürbar höherem Bedienkomfort verbindet. Zwei Dämonen lassen sich gezielt zu einer neuen Kreatur vereinen mit vererbbaren Fähigkeiten, angepasstem Profil und erweitertem Spektrum. Die Benutzeroberfläche wurde deutlich vereinfacht, mögliche Kombinationen sind schneller einsehbar, die Auswahl umfangreicher denn je. So wird aus der Fusion ein spielmechanisches Werkzeug mit echter Relevanz. Und zugleich ein kleiner Akt der Deutung: ein genetisches Tarot, bei dem jede Entscheidung eine neue Konstellation hervorbringt.
Das Kampfsystem wurde von Grund auf neu konzipiert. Statt der starren Gefechte des Originals stehen nun dynamische Kämpfe im Mittelpunkt, die an moderne Action-Rollenspiele erinnern. Raidou kombiniert leichte und schwere Angriffe, sammelt MAG für Spezialaktionen und wechselt im richtigen Moment seine Dämonen. Jede Figur bringt eigene Fähigkeiten mit, die im Gefecht entscheidend sein können. Bosskämpfe verlangen kluge Ressourcenverteilung, gutes Timing und die Fähigkeit, im richtigen Moment zu reagieren.
Optisch überzeugt »Raidou Remastered« durch einen Spagat zwischen Nostalgie und Vision. Die Umgebungen wurden vollständig in 3D umgesetzt, ohne die markante Lichtstimmung des PS2-Originals zu verlieren. Statt grüner Schatten dominieren nun violette Akzente, die dem Spiel eine leicht entrückte Note verleihen. Die Szenerie wirkt wie eine Mischung aus Film-Noir-Kulisse und Fantasy-Stadtportrait, detailverliebt, stilisiert und voller kleiner Entdeckungen. Auch akustisch bleibt das Spiel in Erinnerung: Der Soundtrack mischt Jazz, Funk und Rock zu einem eigenwilligen Klangbild, das den stilistischen Spagat perfekt ergänzt.