Indie Spotlight – Teil 10

Sopa

Ein Junge betritt die Küche, um eine Kartoffel zu holen, und findet sich in einer Welt wieder, in der Regenwälder flüstern, Geister frühstücken und Liebe Schmetterlinge weckt. »Sopa« verwandelt Alltägliches in Zauber und erinnert an die Dinge, die wir weitergeben, vergessen oder bewahren. Das Spiel ist eine Hommage an die Magie Lateinamerikas, an Geschichten, die in Familien weiterleben, und an jene stillen Momente, in denen Erinnerung zu Farbe wird.

Entwickelt von StudioBando, getragen von lateinamerikanischem Herzblut und inspiriert von Werken wie »Coco« und »Chihiros Reise ins Zauberland«, gleitet »Sopa« zwischen Traum und Realität wie ein Lied, das man aus der Kindheit kennt. Es ist zärtlich, ehrlich und wunderschön verschroben, ein Werk voller Herz und Fantasie, das so leuchtet wie die Geschichten, die man nie wieder vergisst.

Verho: Curse of Faces

In »Verho: Curse of Faces« ist jede Entscheidung ein Risiko. Die Welt Yariv steht unter einem tödlichen Fluch: Wer sein Gesicht zeigt, verliert sein Leben. Masken sind hier mehr als Tarnung – sie bestimmen den Spielstil. Ob Nahkampf oder Magie, jede Variante verändert Tempo, Strategie und Schwierigkeitsgrad.

Kasur Games und CobraTekku Games setzen auf kompromissloses Dark Fantasy-Design, inspiriert von Klassikern wie »King’s Field«. Die Grafik lehnt sich an die Ästhetik der PS1-Ära an, die Steuerung ist bewusst direkt gehalten. Zwischen engen Gängen, versteckten Pfaden und harten Bosskämpfen entsteht ein Spiel, das fordert, statt zu führen. Eine Demo ist noch bis zum 20. Oktober im Rahmen des Steam Next Fests verfügbar.

SpreadCheat

»SpreadCheat« ist das erste Spiel, das Excel zur Chefsache macht. Wer in den 90ern schon einmal vor einem flimmernden Röhrenmonitor saß, fühlt sich sofort zuhause: graue Menüs, grüne Zellen, MIDI-Gedudel. Zwischen Tabellenformeln, PowerPoint-Chaos und einem Chef, der aussieht wie ein LinkedIn-Post auf zwei Beinen, jonglieren Sie mit Zahlen, Quoten und Corporate Bullshit.

Das Spiel von Games People Play ist weniger Simulation als Satire. Es zieht über Bürokratie und Karrierewahn her und feiert die Schönheit nutzloser Excel-Tabellen. Die Puzzles sind schnell gelöst, aber die Gags sitzen. »SpreadCheat« ist Bürohumor im Pixelkleid und das perfekte Mittel gegen Deadlines und Team-Calls.

Ball x Pit

Die Struktur erinnert an »Vampire Survivors«, die Mechanik an »Breakout«. Statt Projektile abzufeuern, steuern Sie abprallende Bälle, die Gegnerwellen zerstören. Jede Runde bringt neue Upgrades und Kombinationen, die aus dem simplen Prinzip ein taktisches Dauerfeuer machen.

Zwischen den Runs erweitern Sie die Stadt Neu-Ballbylon, bauen über 70 Strukturen und schalten neue Charaktere frei. Diese Metaebene sorgt dafür, dass Fortschritt spürbar bleibt, auch wenn ein Durchlauf endet. Das Aufleveln von Werten wie Stärke, Tempo oder Intelligenz bringt zusätzliche Tiefe.

Kenny Sun und Devolver Digital haben ein Roguelite geschaffen, das bekannte Systeme mit präzisem Timing kombiniert. Die Steuerung ist einfach, das Tempo hoch, und die Lernkurve angenehm steil. »Ball x Pit« ist Arcade-Energie in Reinform: fordernd, reaktionsschnell und erstaunlich schwer aus der Hand zu legen. Und für Unentschlossene? Die Demo ist auf Steam verfügbar.

→ Wer zwischen Suppe, Schwertern und Spreadsheets noch Energie übrig hat: Weitere Highlights finden Sie in unserer Rubrik »Level Up« – und natürlich im aktuellen Heft.