Wobei der Countach in den 1970er-Jahren das Laute bei Lamborghini begründete.
Richtig. Wenn ich mit meinem alten Countach irgendwo hinfuhr, fielen die Leute schier in Ohnmacht. Das konnten sie nicht einordnen. Und er sieht ja nach wie vor avantgardistisch aus.
Erinnert etwas beim Fahren an den Ahnen?
Gott sei Dank fast nichts. Das ist zum Teil auch meinem persönlichen Dilemma mit den alten italienischen Sportwagen geschuldet: Ich passe da schlicht nicht hinein. In den neuen schon. Ansonsten erinnert vielleicht die Sicht nach vorne durch die flache Windschutzscheibe an den alten, auch der Sound des V12, darüber hinaus würde ich aber keine Ähnlichkeiten finden.
Sie haben Ihr Fahrzeug in Sant’Agata Bolognese abgeholt?
Ja, mit meiner Tochter zusammen. Ich fuhr ihn auch direkt auf Achse nach Hause. Der einzige Countach LP 800, der so bei Lamborghini vom Hof gerollt ist. Das sorgte dort schon für Aufmerksamkeit. Sie standen dann tatsächlich Spalier und applaudierten.
Wie war diese Fahrt nach Hause?
Es war toll! Nun ist es so, dass ich mit so einem Auto nicht langsam fahren kann, deswegen erkundigte ich mich noch in Italien, wie es auf Autobahnen mit der Höchstgeschwindigkeit gehalten wird. Und die haben gemeint, ich bräuchte mir mit diesem Auto keine Sorgen zu machen. Die Polizei würde mich zwar anhalten, aber nur, um das Auto zu sehen. Das Auto war ja auch neu, da lässt man nicht gleich volle Lotte laufen, sondern fährt sich und das Auto erst mal ein bisschen warm, so 180 bis 230, das stresst den Motor gar nicht.
Wie oft wurden Sie gestoppt?
Gar nicht.
Und wie war es in Österreich oder der Schweiz?
Wir sind nicht durch die Schweiz gefahren. Das ertrage ich nicht. Wir fuhren durch Österreich, da wusste ich, dass ich mich zusammenreißen muss. Also fuhr ich 120 bei erlaubten 100 km/h. Nichts los. Drei Spuren frei auf der Brenner-Autobahn. Irgendwann fuhr ein Skoda Kombi hinter uns, filmte uns, erst dachte ich mir nichts, dann (…)