Was können Sie uns über Ihre Arbeit mit Models erzählen? Wie gehen Sie die Fotoshootings an? Wie bereiten Sie sich darauf vor und wie wichtig ist die Chemie zwischen der Kamera und dem Model?
Das Shooting besteht für mich aus einer Zusammenarbeit mit dem Model, und die funktioniert am besten, wenn das Model gleichermaßen an dem Konzept interessiert ist wie ich. Es ist wichtig, dass das Shooting angenehm ist und den kreativen Flow unterstützt. Ein natürlicher und müheloser Stil ist nicht einfach, weder für den Fotografen noch für das Model. Keine Situation und kein Foto kann erzwungen werden, es muss natürlich entstehen. Wenn sich eine Situation nicht richtig anfühlt, lasse ich es sein. Diese Art der Arbeit erfordert volle Präsenz, das Loslassen von zu viel Denken und natürlich auch gegenseitiges Vertrauen. Daraus ergibt sich die Freiheit, etwas zu schaffen. Eine echte Verbindung ist wichtig, und das bedeutet für mich auch, dass ein möglichst kleines Team am Set anwesend ist.
Wie würden Sie Ihre Entwicklung als Fotograf in den letzten Jahren beschreiben? Hat sich Ihre Arbeitsweise verändert? Welche Art von Projekten fotografieren Sie am liebsten?
Ich glaube, dass man als Fotograf nie aufhört zu wachsen. Solange man die Motivation hat und sich für die Welt um einen herum interessiert, lernt man mehr über alles. Nicht nur über technische Dinge, sondern insgesamt über Konzepte und Bilder. Dieses Handwerk braucht auch Zeit und Verständnis für Nuancen. Ich sehe meine eigene Entwicklung, wenn ich mir meine Fotos von vor ein paar Jahren ansehe. Am meisten freue ich mich, wenn ein Kundenprojekt mit meinem Stil übereinstimmt. Wenn die fertigen Bilder so sind, dass ich sie auch in meinem nächsten Buch oder in einer Museumsausstellung zeigen könnte. Aber natürlich ist es manchmal auch erfrischend, ganz andere Konzepte zu entwickeln. Man lernt immer dazu und hat trotzdem noch etwas von seinem eigenen Stil.