Auch im Detail steckt viel Feinarbeit. Kamera und Steuerung wurden komplett modernisiert, Sprungpassagen sind präzise und flüssig. Yooka rollt geschmeidiger, Laylee reagiert direkter, und die neuen Animationen verleihen beiden Charakteren spürbar mehr Ausdruck. Dazu kommen 35 Tonics, die das Gameplay variieren, und über 100 kosmetische Anpassungen, die aus jedem Lauf ein kleines Unikat machen. Rextros Arcade wurde vollständig neu gedacht und bietet nun eigenständige Herausforderungen in den überarbeiteten Welten.
Doch diese Offenheit hat ihren Preis. Das alte Progressionssystem, bei dem kleine Welten sich Stück für Stück erweiterten, wurde gestrichen. Fans schätzten damals, dass sich die Level im Schwierigkeitsgrad organisch entwickelten. Heute sind die Areale von Beginn an riesig, manchmal fast zu groß, was zu unerwarteten Schwierigkeitsspitzen führen kann. Ein kleiner Kompromiss bleibt die Checkliste für fehlende Pagies, die zumindest Struktur in das Erkunden bringt.
Das Spielgefühl profitiert davon enorm. »Replaylee« wirkt strukturiert und gleichzeitig verspielt, klassisch im Aufbau, aber modern im Rhythmus. Die Welten laden zum Erkunden ein, die Musik begleitet mit orchestraler Wucht. Eingespielt vom Prague Philharmonic Orchestra, entfaltet der Soundtrack eine Wärme, die sofort hängen bleibt. Und während Yooka und Laylee in einem leicht ironischen Rückblick auf ihre alten Abenteuer blicken, wird spürbar, dass dieses Projekt mit einem Augenzwinkern, aber auch mit echtem Respekt vor seiner Vergangenheit entstanden ist.