Er fährt hybrid, was schon wie ein Kompromiss klingt – nach außen Rücksicht, nach innen Beruhigung. Kein »Vollelektro«, kein radikaler Bruch. Sondern eine mildere, leisere Zwischenform. Denn was ist ein Auto heute überhaupt noch – in einer Welt, die sich schneller wandelt, als man tanken kann? Der XC90 Mild Hybrid scheint sich selbst diese Frage zu stellen. Seine Linien sind klar, die Materialien edel, die Technik durchdacht. Aber alles an ihm scheint zu sagen: Ich weiß, dass ich das nicht ewig machen werde. Er trägt das Ende des Verbrenners in seiner Kühlerhaube mit sich herum – als Ahnung, nicht als Makel.
Dabei ist die optische Zurückhaltung keinesfalls mit technischer Bescheidenheit zu verwechseln. 250 PS – unterstützt durch einen Elektromotor – sorgen für mühelosen Vortrieb. Die Luftfederung gleicht Unebenheiten mit einer Sanftheit aus, die fast an Überheblichkeit grenzt. Selbst lange Autobahnetappen mutieren dank der akustisch abgeschirmten Kabine und einem 1400-Watt-Bowers-&-Wilkins-Sounderlebnis zur kontemplativen Meditation. Der Wagen wirkt wie ein Denkmal an die Idee des Reisens in Würde. An eine Zeit, in der »Sicherheit« kein Feature, sondern ein Versprechen war. Als Komfort nicht bedeutete, auf Displays zu tippen, sondern in Ruhe gelassen zu werden. Und das tut der XC90 nach wie vor hervorragend: Er lässt einen in Ruhe. Kein Lärm. Keine Eile. Keine Pose.