Beim Rennen, das Bugatti zuletzt 1939 gewonnen hatte, machte der von Alain Cudini, Éric Hélary und Jean-Christophe Boullion pilotierte und die DNA des straßentauglichen Supersports verströmende EB110 S LM zunächst eine sehr gute Figur. Nach 15 Stunden lag das in der GT1-Klasse genannte Auto auf Platz sechs im Gesamtklassement, fiel dann aber mit Problemen am Turboladersystem nach 22 Stunden bis auf Platz 20 zurück. Dann kam, 45 Minuten vor dem Ende, das bittere, späte Aus – nach einem Dreher von Boullion beim Anbremsen der ersten Schikane auf der Hunaudières.
Für die Jungs in Campogalliano blieb dennoch die Erkenntnis, dass die ermutigende Vorstellung schon allein ein Sieg war, der dann zum Aufbau eines zweiten und radikal weiterentwickelten Modells führte: ein für Rennen in der IMSA-Serie konzipierter SC. Und auch auf der anderen Seite des großen Teiches zeigte das Auto dann eine vielversprechende Performance.
Bekanntlich machte die weltweite Rezession in Kombination mit – wie Artioli behauptet – Industriespionage Bugatti Automobili den Garaus. So blieb die Motorsportwelt im Ungewissen, was aus diesen Turbo-Titanen noch hätte werden können.
Doch zurück ins nächtliche Wien. Beim Bau der 1865 von Kaiser Franz Joseph feierlich eröffneten Ringstraße gehörte die Staatsoper zu den ersten dort errichteten Repräsentationsbauten. Sie bietet sich aus einem speziellen Grund als logischer Startpunkt zum 24-Minuten-Rennen an.