Basierend auf diesem anthropologischen Effekt formuliert Blake Snyder in seinem Drehbuchratgeber die Grundregel für einen kommerziell erfolgreichen Film. Die lautet analog zum Buchtitel: Rettet die Katze! Und meint, dass so eine sinnbildlich gemeinte »Katzenrettungsszene« eine unerlässliche Komponente darstellt, um ein emotionales Band zwischen Zuschauer und Hauptdarsteller zu knüpfen.
»Es handelt sich um die Szene, in der wir den Helden zum ersten Mal kennenlernen und dieser Held etwas tut, das ihn als guten Menschen charakterisiert – wie zum Beispiel eine Katze zu retten.« Im Grunde geht es also um Sympathien. Darum, dass wir den Helden auf seinem 90-minütigen Abenteuer wohlwollend und mitfiebernd begleiten – und nicht abschalten oder entrüstet aus dem Kinosaal stürmen, weil uns etwa missfällt, wie asozial sich der Hauptdarsteller gegenüber Haustieren verhält.
Übrigens: Die Katze, die Snyder zur Formulierung seiner These inspirierte, existiert in der Filmwelt wirklich. In Ridley Scotts Sci-Fi-Klassiker »Alien« von 1979 wird sie von der Hauptdarstellerin Sigourney Weaver gerettet.