Spielerisch ist vieles vertraut: Waffen, Combos, Spezialfähigkeiten. Neu ist das Gruppensystem mit bis zu drei aktiven Begleiter:innen, die strategisch unterstützen. Heiler, Tank, Damage-Dealer – alles da, aber in bewusst kleinem Rahmen. Die Balance aus Kampf, Erkundung und Aufbausystem funktioniert erstaunlich gut. Auch deshalb, weil das Spiel mit seinen vier Regionen – Frühling, Sommer, Herbst, Winter – visuell wie strukturell Abwechslung schafft und das klassische Fortschrittstempo clever aufbricht.
Wem der Sinn nach Erkundung steht, wird belohnt. Bestimmte Areale lassen sich erst mit freigespielten Artefakten betreten. Dazwischen warten Statuen mit Rezepten, kleine Schreine mit Onigiri, Portale mit Teleportfunktionen – und immer wieder neue Charaktere, die wirken, als kämen sie direkt aus einem Shojo-Manga. Inklusive Augenfunkeln und gelegentlichem Drama.
Wer dagegen auf klassisches Farming hofft, wird sich umstellen müssen. Zwar lassen sich auch Pflanzen ziehen, doch der Fokus liegt klar auf Dorf, Dialog und Dungeons. Was das Spiel aber nicht kleiner macht – sondern offener. »Rune Factory: Guardians of Azuma« nimmt sich Raum für Ideen. Und erlaubt sich, anders zu sein.