Innere Logik

Nicht alles, was mathematisch logisch ist, muss zwangsläufig einen Sinn ergeben. Umgekehrt gilt das allerdings auch. Aber kommen wir doch gleich zu einem konkreten Beispiel. Der Polestar 4 ist das jüngste Elektrofahrzeug, das der gleichnamige Autohersteller noch diesen Sommer in Europa ausliefern wird. Das SUV-Coupé macht eigentlich nichts anderes als Schlagzeilen zu liefern, seit es vorgestellt wurde. Die Gründe dafür ... sind vielfältig. Und sie sind: allesamt positiv. Fangen wir mal beim ersten Aufreger an: Der Stromer ist das bisher schnellste Serienfahrzeug der Marke. Nur 3,8 Sekunden braucht er, um von null auf hundert zu beschleunigen. Die maximale Leistung liegt bei 400 kW, was nach Adam Riese 544 PS bedeutet, aber man braucht jetzt auch keinen Rechenschieber, um zu begreifen, wie viel Kraft in diesem Fahrzeug steckt.

Kommen wir zum nächsten Aufreger – und auch endlich zur Auflösung der eingangs erwähnten Diskrepanz zwischen Sinn und Logik. Denn der Polestar 4 folgt (rein numerisch) auf seine Vorgänger und Kollegen Polestar 3 und Polestar 2. Doch nimmt man es mal etwas genauer, so findet der Stromer Nummer 4 seinen Platz exakt zwischen dem Polestar 2 und dem Polestar 3 – zumindest im Hinblick auf Größe und Preis. Und ganz ehrlich: Wen das stört, der kann auch mit sieben Matratzen nicht auf einer Erbse schlafen.

Unverwechselbar sind alle Polestar Modelle. Der Durchbruch in Europa gelang definitiv mit dem Polestar 2, der 2019 antrat, um das hart umkämpfte Segment der Premium-Elektrofahrzeuge aufzumischen. Was ihm nicht nur über das unverwechselbare skandinavische Design, die ansprechenden Fahreigenschaften und sein Engagement für Nachhaltigkeit gelang, sondern auch über etwas, das für Kundinnen und Kunden mittlerweile unabdingbar ist: ein überaus benutzerfreundliches Infotainmentsystem, das über Android Automotive OS und integriertes Google verfügte. Aber auch hier war Leistung schon das A und O. Mit dem optionalen Performance-Paket standen 350 kW zur Verfügung und der Sprint auf hundert war in 4,2 Sekunden absolviert.

Der mehr als würdige Nachfolger kam 2022 mit dem Polestar 3 auf unsere Straßen. Das Elektro-SUV mit dem markanten aerodynamischen Profil war schon zum Launch mit einem Dual-Motor erhältlich, dessen Leistung bei 360 KW lag – mit dem Performance-Paket stieg die Leistung sogar um 20 kW an. Doch auch abseits von Leistung und Performance überzeugte das E-SUV erneut mit dem Thema Nachhaltigkeit. Alle Interieur-Materialien des Polestar 3 wurden wegen ihrer Nachhaltigkeitsmerkmale ausgewählt. Dazu gehören „bio-attributed“ MicroTech, tierschutzzertifiziertes Leder und vollständig rückverfolgbare Bezüge aus Wolle.

Das Wichtigste aber wurde noch gar nicht erwähnt. Und damit sind wir beim Fahrspaß. Dass der Polestar schnell ist und Kraft hat, haben wir schon erwähnt. Aber erst wenn man ihn fährt, entwickelt er sein ganzes Potenzial. Er gleitet auf den Geraden wie auf Wolken, aber es ist die schon legendäre präzise Lenkung des SUV-Coupé, die es einen kaum erwarten lässt, dass doch endlich bitte mal die nächste Kurve kommt. Wir könnten jetzt noch viele Worte darüber verlieren, aber logisch und sinnvoll wäre auch das nicht. Denn was jetzt wirklich Sinn hätte und die Logik gebietet, wäre, selbst in den Polestar 4 zu einsteigen und loszufahren.