Und wie kann man vom Design auf die Performance schließen?
Die Performance drückt sich durch fantastische Proportionen aus. Damit meine ich jetzt nicht, dass die A-Säule ein bisschen hin und her geschoben wurde, sondern die fundamentalen Proportionen des Fahrzeugs, die sich auch nach dem Antriebsstrang richten. Ein aktuelles Beispiel ist der neue Gran Turismo mit V6-Motor. Das ist ein Mittelmotor, der hinter der Vorderachse sitzt, weswegen er unheimlich niedrig eingebaut werden kann. Das ergibt sicherlich ein schönes Profil, wichtiger ist aber der sehr niedrige Schwerpunkt. Der ist nicht durch eine Skizze eines Designers entstanden, sondern durch die Ingenieure, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Der zweite Punkt abgesehen von der eben erwähnten Performance ist, dass wir uns als Designer von Motiven fernhalten.
Was ist unter Motiven zu verstehen?
Mit Motiv meine ich, dass etwas unnötig gemacht wird, um eine Sportlichkeit zu erzeugen, die in Wirklichkeit nicht existiert. Das schlimmste Beispiel sind gefakte Auspuffrohre. Die sieht man leider im Autoverkehr erschreckend oft. Genauso schlimm finde ich vorne gefakte Ladeflufteinlässe, also schwarze Plastikabdeckungen ohne Aufgabe. So etwas würden wir nie tun. Wir reduzieren das Auto auf das Minimum, das gebraucht wird. Schaut man sich beispielsweise den MC20 an, sieht man, dass wir aufgrund der Aerodynamik den Lufteinlass für den Heckmotor flachgestellt haben. Andere Mittelmotor-Autos sind regelrecht um den Lufteinlass herum designt. Wir haben auch keinen Flügel draufgepackt, sondern das Auto so designt, dass es selbst ein Flügel ist. Und wenn das Fahrzeug den Trident als Logo trägt, braucht man keine unnötigen Signale mehr, um anderen Verkehrs- oder Rennstreckenpartnern zu signalisieren, was das Auto kann.