Manche behaupten ja, man müsse das Rad nicht mehr neu erfinden. Kann man so sehen. Aber mit dieser Einstellung rollt man irgendwie auf der Stelle. Und genau das wollen Sie bei Michelin vermeiden. Lieber wollen Sie dieses angesprochene Rad – besser gesagt den Reifen – neu erfinden. Nachhaltig soll er werden. Bei gleicher Performance, versteht sich. Die Ziele sind dabei ehrgeizig: Bis 2030 sollen 40 Prozent der Reifen aus nachhaltigen Materialien bestehen, 2050 dann alle Produkte, die eine Michelin-Fabrik verlassen.
Ihr wichtigstes Entwicklungslabor ist dabei die Rennstrecke. Gerade in Rennserien wie der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, bei denen die Reifen extremsten Anforderungen ausgesetzt sind, können die Entwickler grundlegende Erkenntnisse gewinnen. Das war kürzlich so beim Saisonhöhepunkt in Le Mans. Das wird im September in Fuji oder beim Saisonfinale in Bahrain wieder so sein. Dabei wurden die aktuellen Reifen für die Top-Klasse der Hypercars im Gegensatz zu früher komplett am Simulator entworfen – was deutlich effizienter und damit nachhaltiger ist als ehemalige Verfahren.