Regengott Nr. 1: Jackie Stewart
Gewann 1968 die härteste Wasserschlacht in der Geschichte des Rennsports – Nürburgring 1968 – mit vier Minuten (!) Vorsprung vor Hill und Rindt. Der Regen spülte Schlamm auf die Strecke, die Sicht war wegen des Nebels gleich null. Stewart und sein Tyrrell glitten wie ein U-Boot mit Echolot durch die Flut.
Regengott Nr. 2: Ayrton Senna.
In seinem ersten F1-Jahr, 1984, fuhr er bei Regen in Monaco auf Platz zwei – im hoffnungslos unterlegenen Toleman-Hart. Er hätte gewonnen, wäre das Rennen nicht in der letzten Runde abgebrochen worden. Im April 1985 schlug dann beim Portugal-GP in Estoril endgültig die Geburtsstunde von »The Magic«. An der Atlantikküste ging eine Regenfront nieder, aber Ayrton fuhr in seinem schwarzen Lotus, als wäre es trocken! Er überrundete die anderen mühelos und je nach Belieben innen und außen und dachte sich dabei vermutlich, ob er nicht irrtümlich in ein F2-Rennen geraten sei.
Die Herren Prost, Piquet und Rosberg bekamen von diesem Tag an leichte Panikattacken, wenn sie den Namen »Senna« hörten. Und dann gab es ja noch Donington 1993: Sennas erste Runde im Regen gilt als eine der besten jemals in der F1 gefahrenen. Er bremste später als die anderen und kämpfte sich innerhalb von nur vier Kilometern von Platz vier bis an die Spitze vor. Wie war es möglich, dabei nicht die Kontrolle über das Auto zu verlieren? Auf diese Frage gibt es – wie auf die, warum Zugvögel ohne GPS und Google Earth den Weg von Buxtehude nach Südafrika finden – keine richtige Antwort.
Regengott Nr. 3: Stefan Bellof
Kam 1984 auf der Rutschbahn von Monte Carlo hinter Senna als Dritter ins Ziel – mit 300 PS weniger im Nacken als die Fahrer der Spitzenteams. Im Regen zählte sein Talent viel mehr als die schwache Motorleistung des Tyrrells. Die Fachwelt ist sich einig: Das herausragende Fahrgenie Bellof wäre lange vor Michael Schumacher erster deutscher F1-Weltmeister geworden – hätte er 1985 den Unfall beim Langstreckenrennen in Spa überlebt. Die Fachwelt ist sich aber auch einig: Diesen Unfall konnte man nicht überleben (ÜBERHOLEN IN EAU ROUGE!)!