Ein unscheinbares Industriegebiet im Südosten von Turin. Quadratische Halle, der Eingang aus Glas und Stahl. »Giugiaro Architettura GFG Style« prangt über dem Eingang. Eintritt. Dann: lauter automobile Design-Einzelstücke. Die Markennamen legendär. Alfa Romeo, Maserati, BMW, Ferrari, Bugatti, Bizzarrini und Volkswagen. Das W12-Coupé von 1997. Mit ihm stellte Volkswagen 2001 in Nardò über 24 Stunden einen Weltrekord über alle Geschwindigkeitsklassen auf.
Umberto Giorio, Kommunikationschef von GFG Style, kommt herein und sagt, dass Mister Giugiaro auf dem Weg sei, eine halbe Stunde dauere es aber noch. Erst am Vortag seien sie beide von einer Geschäftsreise aus Mexiko zurückgekommen. Ob Mister Giugiaro deshalb vielleicht etwas müde sein werde? »No!«, winkt Giorio ab.
Und dann kommt er schließlich in die Halle geschlendert. Weißes Haar, blauer Anzug, unzeitgemäß luftig und locker geschnitten, runde Brille. Nicht das geringste Anzeichen von Jetlag. Ganz kurze Begrüßung. Dann direkt zum Golf I. Er spricht italienisch. Umberto Giorio übersetzt: »Die Motorhaube wollte ich eigentlich rund fünf Zentimeter kürzer halten, aber wegen der Sicherheitsvorschriften in den USA musste sie ein gutes Stück verlängert werden.«
Das Setting für das Interview ist bereits aufgebaut. Kamera läuft. Noch ein Mikrofon zum Anstecken für Giugiaro. Kurze Verwunderung darüber, dass er nicht umständlich über den Rücken und unter dem Hemd verkabelt werden muss. »Das ist Evolution!« stellt er erfreut fest.