Doom: The Dark Ages

Dämonen erobern Burgen, Drachen speien Feuer und mittendrin: ein Mann in Rüstung, der klingt wie ein Erdbeben und zuschlägt wie ein Planet. »Doom: The Dark Ages« verlegt das bekannte Blutbad in eine Zeit, in der Schwerter noch gegen Schädel krachten – und setzt dabei alles auf mehr: mehr Pathos, mehr Pixel, mehr Punch. Der Slayer ist zurück. Und diesmal trägt er einen Morgenstern.

Schon die Prämisse ist eine Einladung zur Zerstörung: Ein gottverlassenes Königreich, überrannt von den Horden der Hölle. Wo einst Ritter fielen, erhebt sich jetzt die letzte Hoffnung – ein Krieger, geschaffen, um Dämonen nicht nur zu töten, sondern aus der Geschichte zu tilgen. Das Spiel ist Prequel und Reboot zugleich. Eine Rückkehr zu den Wurzeln, nur dass die Wurzeln in glühendem Stahl gegossen sind. Und was folgt, ist keine Heldensaga – sondern ein Actionritt durch Blut, Feuer und verlorene Ehre.

Die neue Schildsäge lässt sich werfen, blocken, kontern – und schneidet sich durch Dämonen wie durch Butter. Der Morgenstern dreht sich wie ein kosmisches Pendel. Und wer denkt, dass die Nahkampf-Finisher schon in »Doom Eternal« spektakulär waren, sollte sich hier besser anschnallen. Jeder Schlag ist ein Comic-Panel. Jeder Kill eine Oper.

Und weil es eben Doom ist, wird auch hier nicht gekleckert, sondern kolossal gedacht. Wer will, steigt in den Atlan – einen Mech so groß wie ein Hochhaus, gebaut für Faustkämpfe mit Dämonen in Kaiju-Größe. Wem das zu bodenständig ist, der reitet einen gepanzerten Mecha-Drachen mit Schubdüsen und Bordkanonen. Es ist größenwahnsinnig – und genau deshalb stimmig. Wer hier gegen die Hölle kämpft, tut das nicht mit Taktik. Sondern mit Instinkt und Inbrunst.

Möglich macht das die neue idTech-Engine, die Raytracing, dynamisches Licht und physikalisch präzise Schattenberechnung clever zusammenspielt. Und wer mit einer NVIDIA RTX 50-Grafikkarte unterwegs ist, bekommt mit DLSS 4 die volle Wucht aktueller AI-Technologie serviert: hochauflösendes Schlachten, smarte Bildgenerierung, minimale Latenz. Multi Frame Generation sorgt dabei für deutlich höhere Framerates bei flüssigerem Bildaufbau – selbst bei maximalen Einstellungen in 4K. Technik, die nicht nur schön rechnet, sondern kompromisslos knallt.

Der Soundtrack? Ein Brett. Gitarrenriffs treffen auf mittelalterliches Instrumentarium, komponiert von Finishing Move. Es ist, als würde ein schwarzer Ritter ein Metal-Konzert leiten – und genau das ist das Gefühl, das dieser Doom-Teil erzeugt: archaisch und elektrisch zugleich.

Und dann ist da noch die Geschichte. Zum ersten Mal rückt das Spiel seine Lore spürbar in den Vordergrund – mit Zwischensequenzen, präsentem Worldbuilding und einer Inszenierung, die sich nicht hinter großen Fantasy-Serien verstecken muss. Der Slayer war nie ein Mann großer Worte. Aber diesmal bekommt er eine Bühne, die seiner Legende gerecht wird. Es geht um Verrat, Macht, Schicksal – und wie immer um sehr, sehr viel Blut.

»Doom: The Dark Ages« ist ein Vorschlaghammer mit Visier. Ein Schlachtfeld aus Stahl und Sound. Und ein Beweis, dass selbst Legenden noch wachsen können. Dieses Spiel kennt keine Zurückhaltung – es ist eine Symphonie aus Schweiß, Schutt und schwerem Gerät. Jeder Schuss ein Bekenntnis, jede Explosion ein Argument. Wer glaubt, Doom könne sich nicht neu erfinden, wird hier zwischen Rittern und Raketen eines Besseren belehrt.

→ Wer bei diesem Spektakel noch Luft zum Atmen findet: Weitere Highlights finden Sie in unserer Rubrik »Level Up« – und natürlich im aktuellen Heft.