Die Schauspielerin Diane Kruger wurde einmal als schönste Frau der Welt gecastet. Gegen 3.000 Bewerberinnen setzte sie sich durch, es ging um die Rolle der Helena in Wolfgang Petersens »Troja« mit Brad Pitt und Orlando Bloom. Niemand hätte damals vermutet, dass sich die heute 47-Jährige sowohl in Hollywood als auch im französischen Arthouse-Kino dauerhaft etablieren würde. Vielleicht auch deswegen, weil sie als Model begann: Mit 16 Jahren zog Diane Heidkrüger, so ihr richtiger Name, aus Algermissen bei Hildesheim nach Paris, arbeitete als Mannequin und bald auch als Schauspielerin.
Englisch sprach sie akzentfrei, was dazu führte, dass Regisseur Quentin Tarantino ihre Nationalität anzweifelte, als sie 2009 für »Inglourious Basterds« vorsprach. In den USA drehte Kruger von da an Blockbuster, in Frankreich Independent-Filme. Mit Fatih Akin – er war auch der Regisseur von »Aus dem Nichts«, für den sie in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde – dreht sie bald wieder: Vergangenes Jahr wurde bekannt, dass sie in dem Fünfteiler »Marlene Dietrich – eine Frau im Krieg« die Leinwandlegende spielen wird.
Frau Kruger, Sie haben sich seit Ihrem großen Hollywood-Debüt »Troja« erfolgreich als Schauspielerin behauptet. Inwieweit war das eine Frage des Schicksals?
Dass ich bei der Schauspielerei gelandet bin, hat sich so ergeben, insofern kann man schon von Schicksal sprechen. Dass ich 2018 Mutter geworden bin, genauso. Mein Kind kam als Überraschung zu einem Zeitpunkt, an dem ich eigentlich nicht mehr wirklich daran geglaubt habe. Das ist das Gute am Leben: Wenn man nichts sucht, kommt es zu einem.