Wie werden diese Emotionen messbar?
Es gibt gewisse Triggerpunkte, die man in ein Produkt hineinentwickeln kann. Design ist hier ein ganz offensichtlicher Aspekt, das sogenannte erste Verlangen. Da sind wir dann auch schon mittendrin: denn das Design gibt ein Versprechen. Dieses Versprechen muss technisch eingelöst werden. Passiert das nicht, kann man eine Marke nicht dauerhaft so positionieren, wie wir das geschafft haben. Der nächste entscheidende Punkt ist das Interagieren mit einem Auto. Da geht es nicht nur, aber natürlich vor allem auch um das Fahren. Das messbar zu machen, ist unser Job. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Dinge wie die Sitzposition, ganz generell das Feedback des Fahrzeugs. Alle objektiven Faktoren. Daraus ergibt sich der Charakter. Der entsteht nicht einfach, sondern wird zielgerichtet entwickelt. Hier hat Lamborghini auch sehr viel gelernt in den vergangenen Jahren und einen ganz eigenen, spezifischen Produktfingerabdruck herausgebildet, den es zu pflegen gilt. Wir untersuchten tatsächlich zusammen mit der Universität Politecnico di Milano, wie ein Fahrer auf bestimmte Reize beim Fahren reagiert.
Und?
Unsere Kunden reagieren – wenig überraschend – extrem auf Themen wie Sound, Vibrationen, Direktheit und Eingebundenheit. Das hängt natürlich sehr stark mit der Fahrersitzposition zusammen. Hier schaffen wir viele positive Reize, die sich messen lassen: über Herzfrequenz, Atemfrequenz und auch über die Blickführung. Als wir das auf der Rennstrecke gemessen haben, bekamen wir sehr interessante Ergebnisse im Vergleich mit zum Beispiel Elektroautos.