Im Kern bleibt es ein Spiel über den Widerspruch zwischen Wissen und
Unterhaltung. Expeditionen führen in ferne Regionen, um neue Artefakte
zu bergen, während im Museum die Gäste ungeduldig an den Imbissständen
anstehen. Wer zu viel spart, riskiert, dass die Kinder das
Dinosaurierskelett erklimmen, wer zu großzügig plant, sieht das Budget
in Rauch aufgehen. Diese Mischung aus Chaosmanagement und kreativem
Städtebau ergibt eine Spielform, die kaum ein anderes Tycoon-Spiel so
elegant meistert.
Das Balancing ist präzise, die Systeme greifen leise ineinander.
Mitarbeiter gewinnen Erfahrung, Besucher hinterlassen Spenden, und aus
jeder neuen Ausstellung wächst die Versuchung, noch ein wenig mehr
Perfektion hineinzuplanen. »Two Point Museum« versteht sich auf die
Kunst des Unfertigen, es belohnt nicht das perfekte System und viel mehr den
Spaß am Improvisieren. Genau darin liegt sein Reiz: Hier wird
Scheitern nicht bestraft, sondern in Witz verwandelt.
»Two Point Museum« ist eine liebevoll kuratierte Satire auf den Kult des Wissens, die als Spiel über das Chaos menschlicher Neugier funktioniert. Expeditionen führen in ferne Regionen, kleine Dilemmata und kuriose Zwischenfälle sorgen für Überraschungen, und selbst gelegentliche Besucheraufstände oder verschwundene Exponate gehören zum Vergnügen. Die Switch 2-Version bringt diese Idee in ihrer, charmantesten Form auf den Punk und bietet ein Museum voller Lacher, Kalkül und kleiner Katastrophen und die wohl herrlichste Museumsleitung, die man sich digital wünschen kann.