Liberty Media pushte die F1 gezielt in den amerikanischen Markt, mit neuen Rennen in Miami und Las Vegas. Der Grand Prix wurde nicht einfach veranstaltet – er wurde produziert. Als Event, als Spektakel, als Erlebnis. In Miami entstand der Miami International Autodrome, ein künstlicher Kosmos aus Rennstrecke, Promiwelt, Food-Festival und Content-Maschine. Und Liberty Media scheute keine Kosten, die Infrastruktur für die Grand Prix-Plaza wurde komplett neu aufgebaut. Und schon im zweiten Rennen 2023 setzte die Formel 1 rund 25 Prozent mehr Ticketverkäufe um als die im Stadion ansässigen Miami Dolphins in einer gesamten Saison der NHL. Boxengasse, Fahrerlager, VIP-Tribünen – alles designt wie eine Mischung aus Silicon Valley und South Beach. Die Formel 1 wurde damit Social-Media-kompatibel, schneller, bunter, zugänglicher.
Vor allem für die junge Zielgruppe. Netflix bekam eine entscheidende Rolle als Übermittler. Mit »Drive to Survive« entstand eine Serie, die aus dem Sport für Technikbesessene mit kühlen Fahrern, verschlossenen Boxen und kryptischen Daten auf verschlüsselten Servern ein Mix aus Intrige, Heldenkult und Drama machte. Aus den Fahrern wurden Charaktere, Daniel Ricciardo grinste sich in die Herzen der Zuschauer, Toto Wolff polterte mit Chefenergie, Günther Steiner fluchte sich zum Meme.