Kurz zur Handlung des Films. Irland, vor exakt 100 Jahren. Auf dem Festland der Bürgerkrieg, auf der abgelegenen Insel Inisherin dagegen geht das Leben so seinen gewohnten Gang. Ein bisschen Landwirtschaft und Käse, ab zwei Uhr gehen die Männer dann ins Pub einen trinken. Für viele Jahre ist das auch die Routine der beiden Freunde Pádraic (Colin Farrell) und Colm (Brendan Gleeson). Doch von heute auf gleich kündigt Colm Pádraic die Freundschaft, weil ihm sein Freund zu einfältig ist und Colm sich stattdessen lieber der Musik widmen möchte, um der Menschheit etwas Bleibendes zu hinterlassen, so wie Mozart, zum Beispiel.
Der gutmütige Pádraic ist am Boden zerstört und will sich damit nicht abfinden. Als Colm sich einen Finger abschneidet und ihm Pádraic gegen die Haustüre wirft, wird klar, dass Colm es ernst meint. Später schneidet er sich auch die anderen vier Finger seiner Hand noch ab. Spätestens an der Stelle dreht der Film in die brillant tragisch-komischen Höhen, die das Trio aus Regisseur und Drehbuchautor Martin McDonagh, Colin Ferrall und Brendan Gleeson schon mit Brügge sehen ... und sterben (2008) zu Kultgaranten werden ließ. Alleine Stirn und die Augenbrauen von Colin Ferrall spielen so genial, dass man ihnen eigenen Oscar verleihen könnte und zwar schon für den Moment, an dem seine geliebte Zwergeselin Jenny am abgeschnittenen Finger von Colm zu Tode erstickt. Es gibt keine Verfilmung von Romeo und Julia in der Romeo ärger um seine verstorbene Julia getrauert hätte, als dieser Pádraic um seinen Zwergeselin.