Aber Sie beide kannten sich nicht?
JJL: Nein, wir wussten voneinander, dass es uns gibt, aber kannten uns nicht persönlich. Sehr lustig war, dass meine Agentur damals zu mir sagte: »Mit dem Axel Prahl wirst du dich super verstehen. Der ist auch aus dem Osten.«
Hätte das eine Rolle gespielt?
JJL: Nein, überhaupt nicht. Außerdem kommt Axel ja gar nicht aus dem Osten.
AP: Na ja, aber ich wurde in Ostholstein geboren … Nein, Spaß beiseite, man dachte damals, dass ich aus dem Osten komme, weil ich viele Filme mit dem Regisseur Andreas Dresen gemacht hatte und darum viel im Osten unterwegs war. Andere Kollegen drehten immer in der Karibik, ich war in Halle an der Saale, in Magdeburg oder in Goslar im Stollen. Für mich war es aber immer ein großes Kompliment, wenn man annahm, dass ich aus dem Osten stamme. In dem Film »Halbe Treppe« habe ich einen Würstchenbräter in einem Imbiss in Frankfurt an der Oder gespielt. Viele dachten danach, Andreas Dresen hätte einen Dokumentarfilm von echten Pärchen aus dem Osten gemacht.
JJL: Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, woher ich komme, wobei ich mich natürlich nicht gleich als Erstes mit »Hallo, ich bin Jan Josef aus Dresden« vorgestellt habe. Für mich spielte es keine große Rolle. Mir wurde allerdings oft gesagt, dass man mir das gar nicht anmerke, dass ich aus dem Osten stamme. Wenn ich nachgefragt habe, was das denn bitte heißen soll und woran man das merken solle, habe ich keine Antwort darauf bekommen. Aber ich nehme mal an, es gibt einen Grund. Einen streng geheimen. Keine Ahnung. Und dann gab’s sogar eine Zeit, da dachten viele, der Prahl ist aus dem Osten und ich bin der Wessi. Die Figuren im Tatort spiegeln das ein bisschen.
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