Wie wichtig ist dieses Programm für die Marke Porsche, die sich ja als Luxus- beziehungsweise Lifestylemarke begreift?
AF: Ich glaube, in diesem Fall bedeutet Luxus für die Menschen, selbst in die Rolle des Gestalters zu schlüpfen. Gewissermaßen eine Weiterentwicklung des reinen Konsumierens. Luxus war vielleicht mal, sich das Teuerste leisten zu können. Jetzt wollen viele Menschen jedoch aus dieser passiven Rolle des Konsumierens heraus und einen aktiven Anteil am Prozess haben. Zeit als Luxusgut spielt hier auch eine Rolle. Man gönnt sich den Luxus, sich Zeit für so etwas zu nehmen. Und wenn man will, bieten wir den Luxus an, Teil der Organisation rund um Porsche zu sein. Natürlich ist es am Ende ein Luxus, dieses Auto realisiert zu bekommen. Aber der eigentliche Luxus ist es, mit Grant Larson, einer Ikone der Porsche Historie, gemeinsam ein Projekt realisieren zu können, mit ihm zu philosophieren und mehrere Tage gemeinsam mit ihm zu verbringen, um das Auto zu gestalten.
Herr Larson, arbeiten die Kunden tatsächlich mit Ihnen zusammen?
GL: Ja, das tun sie. Wobei es natürlich Unterschiede gibt. Manchmal bin ich ganz tief in den Prozess involviert, manchmal braucht mich der Kunde eher nur als Berater am Rande.
Würde diese Leidenschaft für Porsche nicht schon als Beziehungsgrundlage reichen?
GL: Wie im Privaten lernen wir unsere Kunden zuerst als Menschen kennen. Das heißt, wir haben eine Art teilpsychologische Aufgabe zu leisten, denn wenn man den Menschen kennt, kann man auch besser erahnen, was ihn antreibt, bewegt und was er will. Wir schauen ganz genau, ob wir und der Kunde zusammenpassen und ob wir Lust haben, eine so intensive Beziehung einzugehen, die bei der Zusammenarbeit entstehen kann. Das darf man jedoch nicht so verstehen, als ob wir unsere Kunden bewerten oder prüfen würden. Vielmehr geht es darum, Vertrauen aufzubauen, denn es gehört viel Vertrauen dazu, sich mit uns in diesen Gestaltungs- und Entwicklungsprozess zu begeben.