An einem Sonntagabend im Oktober ist hier zum Glück nicht viel los. Deshalb kann ich mir viel Zeit lassen, um die ungewöhnliche Galerie zu erkunden. Und während ich durch die leeren Etagen rolle, stelle ich fest, dass ich das perfekte Fahrzeug für Drive-in-Kunst dabeihabe. Mein Verdeck ist offen, obwohl es Herbst ist. Aber jemand, der einen Speedster fährt, ordnet sich derartigen Banalitäten wie Jahreszeiten natürlich nicht unter. Trocken oder nicht trocken? Das ist hier die Frage. Und selbst da gibt es Ausnahmen. Denn wenn man schnell genug fährt, können einem Regentropfen auch nichts mehr anhaben.
In einem Parkhaus ist das aber zum Glück nicht nötig. Und so erweist sich das offene Verdeck als Gewinn – perfekter Rundumblick und so. Fast wie auf dem Motorrad und ohne nerviges Bein-Ausfahren, wenn man mal kurz anhalten will. Ein weiterer Grund, weshalb dieses Auto so hervorragend hierhin passt, ist die Tatsache, dass es gewissermaßen selbst ein Kunstwerk darstellt.
Die Speedster-typischen »Double Bubble Streamliner« auf dem Verdeckdeckel brechen mit der ikonischen Form des 911, dazu kommt die immense Kraft des GT3 RS-Motors – und natürlich dessen Sound. Eine monoton-blecherne Melodie, welche die über Jahrzehnte hinweg verbesserte Mechanik und Technik zu besingen scheint. Ich trete aufs Gas, die Drehzahl des Saugers schnellt hoch und die Tonlage ändert sich, springt zwei Oktaven höher. Ich könnte fünf draus machen, lasse es aber lieber.