Das Motto dieses Heftes ist »Geht’s noch?« Was fällt Ihnen dazu spontan ein?
Ich habe tatsächlich mal ein Techno-Lied von einem Frankfurter Künstler mit diesem Titel gesignt, das sehr erfolgreich war. (lacht)
Aber hat es auch mal jemand zu Ihnen gesagt?
Sagen wir so, wenn ich für jedes »Geht’s noch?« oder »Das geht nicht!«, das jemand zu mir sagte, einen Euro bekommen hätte, hätte ich heute ein echtes Raumschiff auf dem Dach. (Anm. d. Red.: Stefan Dabruck hat gerade ein riesiges Raumschiff-Modell bestellt, das auf den CUPRA Music Labs thronen wird.)
Sie sind dafür bekannt, Ihren sehr eigenen Weg zu gehen. Stößt man damit an Grenzen?
Viele Sachen, die ich gemacht habe, sind daraus entstanden, dass ich nicht weiterkam. Ich vergleiche das immer damit, dass man sich unter einer Tür durchgraben muss, wenn man nicht hindurchkommt. Dass ich ein Büro in Nashville eröffnete, lag zum Beispiel daran, dass wir in Deutschland keine internationalen Topwriter bekamen. Es begann damit, dass ich Robin Schulz entdeckte, wir hatten 2014 mit »Waves« einen Zufallstreffer – und das war ein Singer-Songwriter-Song. Ich überlegte dann lange, wie wir an die neuen Songs kommen, und erstellte eine Liste, welcher Song wo entstanden ist. Auf dieser Liste waren 2005 acht Lieder aus meinem Genre, und alle kamen aus Nashville. Daraufhin flog ich nach Nashville und ging dort buchstäblich von Tür zu Tür, wobei ich mit zwei Nummer-eins-Hits und einer Nummer zwei in England auch eine gute Eintrittskarte besaß. Ich besuchte dort die wichtigen Schreiber, Nathan Chapman, der die ersten sieben Taylor-Swift-Alben produziert hatte, oder Tommy Lee James, den ich auch später gemanagt habe. Zu allen sagte ich: »Guten Tag, Dabruck hier. Ich würde gerne mit euch arbeiten.« So habe ich meine Verbindungen geknüpft, die ich heute habe.