Wie ist Ihr Blick auf die gegenwärtige Autowelt, die ja gerade wirklich im Umbruch ist? Ist diese Welt von Aktionismus geprägt?
Vielleicht können wir es als naiv-gutgläubig beschreiben. Man stellt sich den großen Umwälzungen nicht entgegen und sagt auch nicht fatalistisch, dass alles zu spät sei und man eh nichts mehr ändern könne. Stattdessen arbeitet man täglich daran, in dem positivem Glauben, dass man etwas bewirken kann, auch wenn es noch so kleine Schritte sind. Es ist ein Optimismus, der davon ausgeht, dass die Zukunft der CO2-freien Welt eine noch attraktivere und bessere ist und nicht durch Verzicht geprägt ist. Es wird ein anderes Leben sein, mit anderen Erfahrungen und Erlebnissen, in dem man andere Dinge besser findet als in der Vergangenheit. Man sagt dann eben: Okay, das war eine Epoche. Jetzt haben wir etwas anderes und das ist noch besser und spannender.
Verändert sich dadurch auch die Idee des Autos generell?
Nur der Kern, also vier Räder, die sich drehen, hat sich bisher noch nicht verändert, aber ansonsten hat sich das Auto permanent verwandeln müssen. Jetzt sehen wir eine weitere Evolutionsstufe. Die mag uns wie ein Monsterschritt erscheinen, aber es war auch ein Riesensprung, als man erst die Autos mit der Kurbel anwarf und es dann einen Elektrostarter gab. Oder Elektronik in Autos generell. Sicherlich ist die Elektromobilität ein Quantensprung, aber es war eben nicht so, als ob sich das Auto hundert Jahre lang nicht bewegt hätte.
Wenn Sie nicht Designer geworden wären, welchen Beruf hätten Sie dann ergriffen?
Landwirt, Schreiner, Architekt, Mediziner, Forscher, ich kann mir unendlich viele Möglichkeiten vorstellen. Egal was man macht, es kommt immer darauf an, das Spannende darin zu sehen. Okay, wahrscheinlich hätte ich mich in der Finanzwelt nicht so erfüllt gefühlt, aber wer weiß.