Früher war alles besser? Falsche Frage. Zumindest wenn es ums Skateboarden geht. Weil sich Skateboarden immer wieder neu erfindet. Weil es Kids auf der ganzen Welt nicht interessiert, was vor ihnen war. Sie machen einfach ihr Ding. Denn Skateboarden ist nicht nur eine Art, sich fortzubewegen. Es ist eine Möglichkeit, sich auszudrücken, Geisteshaltung und Lebensgefühl. Jetzt wie damals.
Wenn man beim Skateboarden von »damals« spricht, muss man in die 50er-Jahre zurückgehen, in den Süden von Kalifornien. Damals fusionierten Surfer die Rollschuhe der jüngeren Geschwister mit Holzbrettern, die sie von einer Baustelle in der Nachbarschaft geklaut hatten. Nur kurze Zeit nach seiner Erfindung ging das »Rollbrett« »viral«, wie man heute sagen würde. Die Idee wurde »geshared« und »geliked«, was das Zeug hielt. Logischerweise nicht digital, sondern ganz konventionell und analog durch Abgucken und Nachmachen. Fotos gab es nur wenige, ganz zu schweigen von Marketing-Programmen, Werbung und Medien. Trotzdem feierte das Brett seinen Durchbruch: Ganz Amerika surfte mit einem Mal ohne Wellen und verwandelte den Asphalt in einen Ozean.