Beim Kaffee unterhalten sich die drei über die Jugend von Mitja Borkert. Er ist in der damaligen DDR aufgewachsen, in Herzberg in Brandenburg, mitten im damaligen Bezirk Cottbus. »Ich war zwar gut in der Schule, aber die damalige Stasi, genauer gesagt die Oberschule, sah mich aus politischen Gründen nicht als Abiturient, es sei denn, ich wäre zur Armee gegangen. Das kam für mich nicht infrage. Ohne die Wiedervereinigung wäre ich heute wahrscheinlich Maurer. Eine Alternative gab es nicht. Für mich war der Mauerfall ein bedeutender Moment. Ich konnte nach Pforzheim an die Hochschule für Transportation Design gehen und hatte die Möglichkeit, das zu tun, was ich immer wollte.« Es ist ein nachdenklicher Moment. Harm Lagaaij überlegt kurz und meint dann zu uns: »Das Talent von Mitja ist die eine Sache. Dass er neugierig bleibt, offensichtlich Humor hat und Ambitionen, das ist eine zweite. Was ich aber in dieser Form nicht oft gesehen habe, ist diese Energie, die er an den Tag legt. Ich habe selbst viele Projekte neben meinem sehr anspruchsvollen Job gemacht und frage mich heute, wo ich die Energie dafür hernahm. Mitja legt da noch eine Schippe drauf.«
Passenderweise muss Borkert mal eben kurz weg – zum Lamborghini Headquarter. »Ein wichtiger Termin, ging leider nicht anders.« Ein, zwei Stunden bleiben wir mit Harm Lagaaij und Andrea Ferraresi alleine zurück. Das Thema: Ducati. Was sonst? »Ich bin ursprünglich Ingenieur«, erzählt Ferraresi. Zum Design kam er über Walter de Silva. Der Designer hat ihn gefördert und davon überzeugt, die neue Designlinie von Ducati zu entwickeln. Die Lagaaij gefällt. Er ist davon überzeugt, dass Ducati ( … )
( … )