Kurt-Quälerei: Molzer muss elektrisch fahren

In einem anderen Universum fuhr Kurt Molzer in einem Ferrari von München nach Hamburg in 3:34 Stunden. In unserer zunehmend elektrischen Galaxie bekam er für die gleiche Strecke einen Audi e-tron GT. Seitdem ist er nicht mehr so gut auf uns zu sprechen.

  • Text
    Marko Knab
  • Fotos
    Marcel Langer

Kurt Molzer liebt schnelle Autos. Also Autos mit guter Beschleunigung, ordentlicher Querdynamik und nicht gerade unerheblichen Höchstgeschwindigkeiten. Oder wie er es selbst so gerne sagt: »Ich habe Benzin im Blut, mehr als in einem Reservekansiter drinnen ist.« Von Elektroautos hält er im Umkehrschluss deshalb auch nicht so viel und beschäftigt sich nicht mit ihnen. »So viel Ahnung wie ein Fetzenfisch vom Fliesenlegen« hat er von diesen Gefährten, beteuert er. Und wir? Haben unseren Wiener Fetzenfisch trotzdem kurzerhand in einen Audi e-Tron GT gesetzt. Der Auftrag: von München nach Hamburg soll Kurt fahren, wie damals mit dem Ferrari 575M. So schnell es geht. Damals schaffte er die Strecke in gut dreieinhalb Stunden. Die Zeiten haben sich offensichtlich geändert – und Kurt?

Verraten wir soviel: Manches hat ihm gefallen. Zum Beispiel der Durchzug im e-Tron. »Ich gab Vollstrom. Worauf ein ziemlich heftiger Ruck durch unser 2,3 Tonnen schweres Raumschiff ging. Und nach dem Ruck kam der Schub. Und was für ein Schub«, schwärmt unser Benzinbruder. Alles schön, wäre da nur nicht die ganzen Baustellen auf der A7, das Laden – und diese ausbleibende Geilheit beim ansteigenden Speed gewesen. Und dann war da natürlich auch noch diese eine verdammte, defekte Ladesäule kurz vor Hamburg, genauer gesagt in Soltau. 90 Kilometer vor Hamburg bei einer Reichweite von noch gut 95 Kilometern.

»Ich habe Benzin im Blut, mehr als in einem Reservekansiter drinnen ist.«
Kurt Molzer

Kurt ist natürlich Kurt und meistert mit Sohn Bela auch diese Herausforderung – allerdings nicht ohne bleibende Schäden. Denn in seiner Abhandlung verarbeitet er wild das Biberacher Schützenfest, den Wiener Autoscooter, schlechte Bockwürste und die Lufthansa. Und eben den e-Tron GT. Ach ja: unterwegs stellt Kurt dann auch noch fest, dass er tatsächlich der Vater von Mister Spock ist.

→ Die ganze Geschichte rund um Kurts elektrisches Abenteuer mit dem Ziel Hamburg lesen Sie jetzt in der ramp #55.

Marko Knab

Marko Knab

Journalist & Fotograf
Die besten Geschichten schreibt das Leben – und Marko erzählt sie in Text- und Bildform. Sein Fokus dabei: Menschen, ihre ganz eigenen Stories und Autos, Motorsport und Reisegeschichten. Schon während des Germanistik-Bachelors arbeitete er bei Motorsport-Total.com, einer kurzen Episode bei einer lokalen Tageszeitung folgte der Master in Literatur- & Kulturtheorie - und eben ramp.
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Moin! Wir haben Freude. An den Norddeutschen. Die gelten gemeinhin als kühl und unnahbar. Überschwang ein Fremdwort. Zur Verfestigung des ersten Eindrucks trägt das Grußverhalten bei, den Norddeutschen genügt ein angedeutetes Nicken.

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