Eigentlich wollte ich ja nach L.A. Aber das haben Automobiljournalisten in den vergangenen Jahren Foto- und Reportagen-technisch so dermaßen abgegrast, dass Sie einen Road Trip entlang der Westküste wahrscheinlich mit einem »Schon wieder«-Seufzer und vielleicht noch einem Augenrollen dazu honoriert hätten. Wohin sollte der Urlaub/die Produktionsreise also dann gehen? Die USA waren zumindest gesetzt. Zum einen, weil mein Chefredakteur gerne eine »Krauts in America«-Geschichte haben wollte. Wie die letztendlich genau aussehen sollte, war zu dem Zeitpunkt noch unklar. Zum anderen, weil es dort IHOP gibt. Das ist eine amerikanische Diner-Kette, die 24 Stunden lang Frühstück anbietet. Und was für eins. Ich sage Ihnen: IHOP ist ein Traum. Wenn es das hier in Deutschland gäbe, würde ich jeden Tag drei Mal dort essen. Morgens Pancakes mit Ahornsirup, mittags Pancakes mit Karamellsoße, abends Pancakes mit Blaubeeren und Schokostücken. Diabetes Typ 2 ginge dann aufs Haus, ebenso wie das Gratis-Eiswürfelwasser mit Chlorgeschmack und die Zitronentüchlein zum Klebehände Abwischen.
Es wurde also die Ostküste statt der Westküste. Florida. Miami. Ocean Drive. Von dort gab’s bislang selten Fotostrecken – vor allem nicht nachts, stellte Max, mein Freund/Fotograf fest. Und das hatte auch seine Gründe, aber dazu kommen wir später. Zwei Autos begleiteten uns auf unserer Reise. Wobei das Wort »Autos« eigentlich nicht ganz passt. »Wahnsinns-Karren« trifft es besser. Ein Chevrolet Camaro LT1 und ein Ferrari 812 Superfast. Sie lassen sich zwar in keiner Weise miteinander vergleichen, verdeutlichten mir aber einmal mehr, jeder auf seine Art, wie tief meine Liebe zum Automobil sitzt – trotz aller Kritik und gesellschaftlichen Diskussionen. Solange es noch geht, würde ich jedem empfehlen, mal einen Wagen mit V-Motor zu fahren. Egal, ob ein V8 wie im Camaro oder sogar ein V12 wie im Ferrari. Ist zwar nicht gerade Greta-konform, aber wer ein schlechtes Gewissen hat, kann ja ein paar Bäume pflanzen. Es lohnt sich.