Sie haben sich dafür entschieden, ein vierteiliges Epos zu drehen – nehmen Ihre sieben Kinder nicht auch sehr viel Ihrer Zeit in Anspruch?
Natürlich, aber es ist auch wichtig, dass sie sehen, was ihr Vater so alles macht und für welche Werte er steht. Ich binde sie auch in meine Projekte ein. Mein Sohn Hayes beispielsweise hat eine kleine Rolle in »Horizon«. Und ab 2007 zog ich mich zurück, weil wir nochmals Kinder bekamen. Ich wollte möglichst bei allen wichtigen Ereignissen in ihrem Leben dabei sein.
Sie waren ja schon einmal nicht mehr in der ersten Reihe – das war Mitte der Neunziger.
Das ist Ihre Wahrnehmung, nicht meine. Sie tun so, als wäre mein Leben eine Abfolge von Höhe- und Tiefpunkten – als könnte man es in Einspielergebnissen messen. Aber es ist keine Reihe von Filmen, die mehr oder weniger Erfolg haben, sondern läuft viel komplizierter ab. Ich will mit meinem Job Spaß haben, und das war immer gegeben. Und wie ich schon sagte, definiere ich mich nicht nur übers Filmemachen. Ich hatte mit meinem Privatleben und meinen Umweltfirmen genug zu tun.
Aber kratzt es nicht an Ihrem Ego, wenn man Ihnen keine Hauptrolle anbietet?
Ich bin sicherlich eitel. Aber das heißt nur, dass ich in Filmen mitspielen will, die einen bleibenden Wert besitzen – nicht nur an ihrem Startwochenende, sondern auch in fünf Jahren. So wie ein gutes Buch oder ein guter Witz. Im Leben hat man für alles nur einmal eine Chance, deshalb versuche ich jede davon so gut wie möglich zu nutzen.
Ihre Filme »Waterworld« oder »Postman« gelten als Flops, haben Sie da Ihre Chance vertan?
Das heißt ja nicht, dass wir nicht unser Bestes versucht haben. Ein Film besteht aus unzähligen Entscheidungen, die man jeden Tag zu treffen hat. Und erst am Schluss weiß man, ob alles so geworden ist, wie man es sich vorgestellt hatte.
Wenn Sie es sich aussuchen könnten, welche Filme machen Sie am liebsten?
Wie Sie sich unschwer denken können, habe ich eine Vorliebe für den Western, es wird ihn immer geben. Wobei mich die Schießereien nicht wirklich interessieren, weswegen ich brutale Storys ablehne, weil ich nicht verstehe, woher diese Gewalttätigkeit kommt. Klar braucht man gelegentlich Feuergefechte, aber im Mittelpunkt eines guten Westerns steht das Drama, stehen die Worte. Und ich legte bei »Horizon« großen Wert darauf, authentische Frauenfiguren zu zeigen. Die spielten im Wilden Westen eine große Rolle, auch wenn das früher nicht auf den ersten Blick zu sehen war.