Investoren schauen nicht so sehr auf die Liebe, sondern eher auf das Geschäftsmodell und auf die Zahlen. Ist so etwas gefährlich?
Unser Glück war es, dass unsere Investoren immer liebten, was wir produzierten. Und sie teilen auch unsere Überzeugung, dass Wirtschaft anders sein kann und besser geht. Auf der anderen Seite kennen wir viele Beispiele von mittelständischen Unternehmen, die in die Hände eines Fonds geraten sind und bei denen am Ende nicht mehr viel übrig blieb von dem, was eigentlich mal der Kern der Marke war. Das sind Fehlentwicklungen, die nach meinem Gefühl so nicht sein müssen. Und das ist auch einer der Gründe, weshalb wir gerade dabei sind, die »brand eins«-Agentur für Konstruktive Wirtschaft, kurz AKW, aufzubauen, deren Zweck es ist, Wege zu einem besseren Kapitalismus zu finden.
Was ist falsch am aktuellen Kapitalismus?
Dass er sein Versprechen nicht mehr einhält: eine Wirtschaftsordnung, in der jeder, der sich anstrengt, wirklich Erfolg haben kann.
Was für Fehlentwicklungen sind Ihrer Meinung nach dafür verantwortlich?
Das fängt bei der Plattformökonomie an und endet beim dysfunktionalen Finanzsystem. Deshalb müssen wir darüber nachdenken, wo Ansatzpunkte und Hebel sind, unser Wirtschaftssystem neu auszurichten.