Das Meer hat schon seit jeher gereizt. Die Sehnsucht entfacht. Das Denken beflügelt. Die Tiefe eines Ozeans wird gerne als ein Abbild des Unbewussten verklärt, dem unergründete schöpferische Kraft innewohnt. Der Strand als Ort der Wünsche ist Sehnsuchtsziel gleichermaßen wie idealer Startpunkt für den Aufbruch zu neuen Ufern. Denn hier ist immer alles in Bewegung – und es schreit danach, sich selbst nicht nur in Gedanken in Bewegung zu setzen, sondern in persona.
Ganz große Gefühle also, so weit wie das Meer selbst. Die hier vermutlich erst so groß werden, weil dem Ozean natürlich auch noch das Unerbittliche innewohnt. Eine nicht zu bändigende Kraft, das Gefühl, den Elementen ausgeliefert zu sein, das Unbezwingbare. Und ja, vermutlich haben all die Hemingways und Conrads und Melvilles recht, wenn sie das Meer und seine Geschöpfe zum Medium menschlicher Selbstfindung machen. »Also voran, ihr Mannen und Frauen, lasst uns aufbrechen ins Ungewisse«, will man schon laut in den harschen Westwind rufen.