Ihre Texte und vor allem Ihre Bücher handeln vom Reisen, was ist da der Motor?
Abenteuerlust und Fernweh. Mit 17 trat ich meine erste große Reise an – nach Indien, über Land. LSD, Hippiekultur und die Idee eines kosmischen Bewusstseins spielten eine große Rolle. Goa wurde zum Sehnsuchtsort. Ich hatte Hermann Hesse auf LSD gelesen, was ich rückblickend als Literaturmissbrauch bezeichnen würde. Die Wirkung war: Ostwestfalen reichte mir nicht – ich wollte in den Himalaja. Und so ging es los. Ich hatte kaum Lebenserfahrung, aber plötzlich fand ich mich im Bus durch Persien wieder, wurde betrogen und verarscht, aber es war großartig. An der Grenze zur Türkei trafen wir einen Afghanen, der gebrauchte Busse und Lkws nach Afghanistan bringen wollte. Seine Fahrer waren geflohen. Wir waren sechs Hippies, und er schlug vor: Wir fahren seine Karawane, dafür reisen wir kostenlos. Ich fuhr einen Linienbus, obwohl ich keinen Führerschein hatte. Ein älterer Mitreisender erklärte mir, wie man schaltet, kuppelt und bremst. Die ersten tausend Kilometer ging es geradeaus. In Teheran lernte ich Autofahren unter realen Bedingungen, danach war die Strecke eher unbefestigt. Ich lernte Treibsand kennen. Am Ende konnte ich Auto fahren – und das Gefühl, Stirnband auf, Buslenkrad in der Hand, die Wüste Persiens vor mir, das werde ich nie vergessen. Unsere Karawane traf sich immer wieder in Oasen, der Erste wartete, bis alle da waren. Aus Staubwolken tauchten alte Hanomag-Fahrzeuge auf – das prägte sich tief ein. Ich glaube, dass ich auf all meinen späteren Reisen versuchte, dieses ursprüngliche Gefühl des Abenteuers zu wiederholen.
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→ Das gesamte Interview lesen Sie in der rampstyle #35 »There Is No Substitute«.