Dafür engagieren Sie Sich auch im Empowerment anderer Frauen und Mentoring. Wie ist hier das Vorgehen?
Das Thema Nachwuchsförderung ist zu meiner persönlichen Mission geworden. Eigentlich wollte ich Mode und Design studieren, aber ging aufgrund finanzieller Einschränkungen an eine öffentliche Universität. Ich folgte meiner Vorliebe für Mathematik und Wirtschaft und entschied mich für ein Studium in Wirtschaftsingenieurwesen. Ich wusste nicht einmal, wo der Motor in einem Auto sitzt oder was eine Kupplung ist. Meine Unsicherheit war groß, aber meine Begeisterung und Lernbereitschaft größer. Das half mir, das Studium zu meistern und mein Selbstbewusstsein zu stärken. An meiner Universität gab es leider keine Mentorin oder eine Art Role Model, das mich inspirierte und mir Mut machte, im Maschinenbau den richtigen Weg zu finden. Auch auf Social Media fand ich leider keine Kanäle, welche die Herausforderungen und Erfahrungen als Frau in der Ingenieurbranche mit mir teilten.
Also haben Sie es einfach selbst in die Hand genommen?
Zu Beginn meiner Promotion habe ich mich als Frau in der Maschinenbaubranche noch einsamer gefühlt und bin deshalb der Frage nachgegangen, warum es dort so wenig Frauen gibt. Oft ist es, glaube ich, das fehlende Selbstbewusstsein. In meinem Freundeskreis war ich auch die Einzige, die an der technischen Universität studierte. Deswegen thematisiere ich Female Empowerment auf meinem Kanal – um den Frauen da draußen Mut zu machen, der eigenen Neugier nachzugehen und vielleicht auch etwas mit Maschinenbau zu studieren. Und ich veröffentliche Content, der klassische Stereotypen und bestehende Vorurteile abbauen soll. Außerdem hoffe ich, mit meinem Content die Inspiration zu sein, die junge Menschen brauchen, um ihrer Leidenschaft für Autos, egal welcher Form, nachgehen zu können.