Wie weit muss Ferrari gegen Spekulationskäufer vorgehen?
Wir sind ein kleiner Automobilhersteller, und Exklusivität war immer einer unserer wichtigsten Werte, zusammen mit Leistung, Design und Fahrspaß. Unsere kommerzielle Strategie ist darauf ausgerichtet, die echten und leidenschaftlichen Ferraristi zu belohnen, egal ob es sich dabei um langjährige Sammler handelt oder um Menschen, die das Autofahren lieben und die Marke neu kennenlernen. Auch wenn wir spekulatives Verhalten nicht völlig vermeiden können, legen wir doch im Vorfeld Kriterien für die Eignung fest – insbesondere für unsere Sonderserien, die Icona-Serie und unsere Supersportwagen, basierend auf der Beziehung und Einstellung des Kunden zur Marke.
Sie sind seit 2010 bei Ferrari. Bewerten Sie Design heute anders als damals?
Ich habe vom Stadtauto bis zum Straßenrennwagen alles entworfen. Für mich war und ist es sehr wichtig, die richtige Form zu finden, die den Geist des jeweiligen Projekts repräsentiert. Ich rede von der Form ohne jegliche Dekoration, von Design und nicht von Styling. Es gibt inzwischen so viele Autos auf der Welt, die mehr gestylt als designt sind, das ist unglaublich. Diese Autos haben Auspuffanlagen, Lufteinlässe und Diffusoren, die überhaupt nicht notwendig sind, die nur der Dekoration dienen, ich nenne es Kitsch, man könnte auch sagen: Fake. Seit ich für Ferrari arbeite, habe ich gelernt, dass Design den typischen Ansatz »Form follows function« beinhaltet – nicht in einer streng rationalen oder funktionalen Weise, sondern immer mit einem künstlerischen Anspruch an das Objekt.
Ein Ferrari muss schön und schnell sein. In der Reihenfolge?
Schön und schnell, sowohl als auch. Die endgültige Version ist das Ergebnis einer Synergie zwischen den Ingenieuren und den Experten für Ästhetik. So gesehen ist die Reihenfolge nicht entscheidend. Um den zweiten Teil Ihrer Frage zu beantworten: Es gehört zu den Voraussetzungen meines Jobs, dass ich …
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