Berlin im August. Potsdamer Platz, bisweilen leichter Nieselregen. Rushhour. Ein Transporter zieht rüber, Fußgänger kreuzen, Fahrradfahrer auf der Suche nach dem nächsten Adrenalinkick beim Abbiegen. Ein Motorradfahrer sucht und findet eine Lücke. So ein Mietwagen wäre sicherlich die vernünftige Wahl des Augenblicks, kein besonderer, nur halbwegs gut motorisiert und möglichst robust, so nach dem Motto: Don’t be gentle it’s a rental!
Wir haben einen Bugatti. Einen Bugatti Chiron Super Sport. 1.600 PS, 440 km/h Topspeed, das maximale Drehmoment von 1.600 Nm sagt sich bei niedrigen 2.250 U/min an. Das aktuell schnellste Serienauto der Welt. Okay, unser Chiron ist nur ein »normaler« Super Sport, keines der auf 30 Exemplare limitierten Sondermodelle auf der Basis des Prototypen, mit dem Le Mans-Gewinner und BugattiTestfahrer Andy Wallace vor ziemlich genau drei Jahren Weltrekordgeschichte in den Asphalt gebrannt hat. Mit einem Topspeed von exakt 490,484 km/h (304,773 mph) waren dann die magischen 300 Meilen pro Stunde fällig. Zur Belohnung eben diese Sonderserie, alle Renner in schwarzem Sichtcarbon, mit orangen Streifen und mit einem stolzen »+« am Ende der Modellkennung. Schlimmer geht eben immer. Apropos: Bugatti regelt den Chiron Super Sport brav bei 440 km/h ab– aus Sicherheitsgründen, heißt es.