Euer Verständnis von einem perfekten 911?
N: Einer, der zum Fahrer passt. Innerlich und äußerlich. Das Fahrzeug sollte im Idealfall dem Charakter des Menschen entsprechen und nicht wie eine Verkleidung wirken. So wie ein gutes Outfit oder die Lieblingsschuhe. Oder wie die Handtasche, die zu allem passt. Wobei es immer drauf ankommt, mit welcher inneren Einstellung man diese Sachen trägt. Das sieht man beispielsweise bei Magnus Walker: Zu ihm würde ein Auto, das wie geleckt aussieht, nicht passen. Ein Porsche für Magnus Walker muss wild sein. Der 993 hingegen, den wir gestaltet haben, passt perfekt zu Marcus. So würde er als Auto aussehen. Ich wäre ein 911 im Safari-Look. Wenn ich morgens in die Garage gehe und mein Auto sehe, will ich mit Freude einsteigen, ich will mindestens ein Lächeln im Gesicht haben. Ein 911 ist nicht einfach ein Auto, es ist mehr eine Einstellung. Zum Leben insgesamt.
Wie erreicht Ihr das in Eurer vor kurzem eröffneten Manufaktur?
N: Indem wir den Menschen, der das Auto haben möchte, erst einmal kennenlernen. Wir schauen, was ihn oder sie ausmacht, welche Wünsche es gibt, wofür das Auto genutzt werden soll. Im Idealfall natürlich als Fahrzeug. Das meine ich wörtlich im Sinn von »zum Fahren« und nicht zum Hinstellen. Das wäre ja so, als würde man ein Rennpferd nur im Stall einsperren. Der Elfer muss auf die Straße.
M: Originalität ist sicher ein wichtiges Thema. Um extravagante Kundenwünsche und somit auch Einzelstücke zu fertigen, dehnen wir die Originalität ein bisschen und weichen vom Standard ab Werk ab, indem wir beispielsweise einen Lack aus anderen Baujahren verwenden oder beim Stoff und Leder Alternativen anbieten.