Wincent Weiss: Irgendwo ankommen

Herr Weiss, wie würden Sie sich in drei Sätzen jemandem vorstellen, der Sie nicht kennt?

Ich bin Wincent Weiss, 31 Jahre alt und deutscher Musiker aus dem hohen Norden. Seit acht Jahren habe ich das Privileg, auf deutschen Bühnen vor Leuten singen zu dürfen. Ich bin Singer-Songwriter und lebe und liebe Musik.

Sie haben mal gemodelt, jetzt machen wir hier ein Fashion-­Shooting. Wie wichtig ist Mode für Sie?

Mode war mir lange nicht so wichtig, das kam erst in den vergangenen Jahren. Ich bevorzugte früher Bequemlichkeit, im Alltag wie auch auf der Bühne. Aber mittlerweile mag ich es, mich schick anzuziehen und stilvoll zu sein. Mein Modegeschmack ist sehr, sehr minimalistisch. Ich trage nie Markenlogos oder große oder auffällige Muster, alles ist eher schlicht gehalten. Mode ist eben auch ein Ausdruck von Kreativität, von Stil, von Persönlichkeit, und jeder sollte sich eigentlich ein bisschen damit beschäftigen.

Was würden Sie sagen, welches Kleidungsstück sollte jeder in seinem Schrank haben?

Jeder sollte ein schickes Outfit haben, also eine Anzughose und ein weißes Hemd. Außerdem ein weißes oder schwarzes gut sitzendes Shirt, eine Jeans. Das sind so die Basics, die auf keinen Fall fehlen dürfen.

Wenn wir jetzt über Musik sprechen: Was inspiriert Sie am meisten oder beflügelt Ihre Kreativität?

Tatsächlich ziehe ich Inspiration aus meinem Leben, aus dem ganz banalen Alltag. Das ist das Schönste als Musiker, sein Leben ausdrücken zu können und die eigenen Gedanken runterzuschreiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gedanken nun einen selbst betreffen oder Freunde, Familie, Dinge, die im Alltag passieren ... Gespräche. Manchmal, wie jetzt in diesem Interview, bleiben Sätze hängen, die muss ich aufschreiben und greife sie später irgendwann im Studio wieder auf.

Welcher Musikstil oder welcher Musiker hat Sie am meisten beeinflusst?

Der Sänger, zu dem ich immer hochgeschaut habe, war Chester Bennington, das war der Frontmann von Linkin Park. Aktuell würde ich sagen höre ich zur Hälfte Metal, und die andere Hälfte ist querbeet so ziemlich alles andere. Manchmal ist es Rap, manchmal Country-Musik. Wenn ich mit meiner Band unterwegs bin, läuft viel Jazz und viel klassische Musik im Tourbus. Und natürlich auch alles, was in den Charts gespielt wird.

Sie hören wirklich Metal?

Früher fast ausschließlich. Die Art von Musik passt aber auch nur, wenn ich Sport mache, alleine bin oder mit dem Auto fahre. Es ist ja dann doch sehr nischig und kommt bei Beifahrern und mitreisenden Menschen nicht so gut an.

Wie mutig und offen für Einflüsse muss ein Künstler heutzutage sein, um sich immer wieder neu zu erfinden?

Man muss mutig sein. Jeder Künstler, der sich neu erfinden möchte, der Neues ausprobiert, empfindet ( … )