Wohin geht es, wenn Sie Lust haben, den Countach zu fahren – nach Stuttgart?
Nein, in der Stadt macht der nicht so viel Spaß. Also eher auf die Schwäbische Alb raus, Serpentinen, Landstraße mit mittleren Geschwindigkeiten. Das Auto ist auch auf der Autobahn okay, denn er hat wirklich Druck, wobei ich ihn noch nicht ganz ausgefahren habe. Bis 6.000 Touren bin ich gegangen, 7.500 sind möglich. Laut GPS waren es 230 km/h, auf dem Tacho standen schon 260. Da waren sie damals gern etwas großzügiger (lacht).
Finden Sie das, was den Countach prägt, in den neuen Autos wieder?
Wenn wir mal ehrlich sind, hat Lamborghini ja seit dem Countach kein wirklich neues Auto mehr entwickelt, das vergleichbar prägend für die Marke gewesen wäre. Der Miura ist für mich nach wie vor das schönste Auto, das je entworfen wurde. Interessanterweise brach Lamborghini danach so hart und stellte das nächste ultra-avantgardistische Fahrzeug mit dem Countach hin. Bei mir in der Garage stehen die beiden dann auch nebeneinander, und ich denke mir jedes Mal: »Das kann nicht wahr sein! Das haben die direkt hintereinander gemacht. Wie hart waren die denn drauf?« Der Aventador mit seinem freisaugenden V12 ist für mich da die direkte Erblinie. Und wahrscheinlich auch der Letzte dieser Art: Scherentüren, längseingebauter V12-Sauger, das ist immer noch ein Keil, klar, technisch weiterentwickelt, aber man findet da alle Details, Lufteinlässe und so weiter, wie beim Countach. Das Gleiche beim Huracán, leicht abgewandelt mit dem Zehnzylinder. Nur beim Urus findet man es nicht. Gar nicht, meiner Meinung nach. Aber ich bin auch überhaupt kein SUV-Typ und habe mir auch keinen Urus gekauft. Das ist für mich eine völlig andere Klientel.