Luxus wird heutzutage stark übers Marketing kommuniziert, Iris von Arnim scheint darauf beinahe zu verzichten. Warum ist das so?
Luxus kommt zuallererst durch das Produkt. Darauf haben wir uns in den letzten fast 50 Jahren konzentriert. Es ist Teil unseres Erfolges, dass wir fortwährend von unseren Produkten und ihrer Besonderheit sprechen. Zukünftig wollen wir unsere Kollektionen lauter und unsere Geschichte, und die meiner Mutter Iris, deutlicher erzählen. Genau dafür haben wir seit Beginn des Jahres mit Alexandra Valtin eine CDO an Bord. Sie soll die Themen Digitalisierung und Brandbuilding im Unternehmen vorantreiben. Sowohl im E-Commerce als auch mit Blick auf Marken-Kommunikation auf allen Kanälen.
Wie vermeidet man es als Marke, dass Luxus irgendwann zum Selbstzweck wird?
Indem wir uns stets auf die Kernwerte unserer Marke besinnen: Qualität, Anspruch, Handwerkskunst und Leidenschaft. Es ist wichtig, ehrlich mit sich und authentisch zu bleiben und nicht jedem Trend hinterherzulaufen. Ein ständiger Dialog mit den Kunden und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, ohne die eigenen Prinzipien in Frage zu stellen, sind dabei unerlässlich.
Bevor Sie die Führung von Iris von Arnim übernahmen, waren Sie Banker. Welche Gemeinsamkeiten haben Sie bei den beiden Jobs entdeckt und welche Unterschiede gibt es?
In unserer Welt arbeiten die meisten Menschen aus Leidenschaft, weil sie Mode lieben. Das habe ich in der Finanzbranche anders erlebt. Der hohe Anspruch, gut zu sein, sich weiterzuentwickeln, Mitarbeiter und Kunden zu motivieren, Märkte zu erobern – das sind wiederum vergleichbare Ziele.