Sommer in Sassnitz auf Rügen. Und alles sieht ein bisschen zu schön aus. Denn so viel war hier lange nicht mehr los. Wenn die zwölf SailGP-Teams in einem Hafen wie Sassnitz auftauchen, wirkt es fast surreal. Plötzlich tummelt sich in dem kleinen, ruhigen, durchaus etwas verschlafenen Ort die Elite des Segelsports: Olympiasieger, Weltmeister, America’s-Cup-Gewinner. Ihre F50-Katamarane fliegen übers Wasser – bis zu 100 km/h schnell, mit G-Kräften, die selbst einen Sebastian Vettel verblüffen.
Der SailGP ist Segeln an der Grenze des Machbaren. Herzstück sind die F50-Katamarane, Hightech-Segler, die eher wie Kampfjets auf Wasser wirken. Neun Meter Rumpfbreite, ein bis zu 29 Meter hohes Segel, das wie eine aufgestellte Flugzeugtragfläche funktioniert – und unter der Wasseroberfläche die eigentlichen Stars: die Hydrofoils. Diese Flügel heben das Boot bei Tempo an und lassen es rund einen Meter über dem Wasser fliegen. So schrumpft der Widerstand, und aus 40 km/h Wind werden bis zu 100 km/h Bootsgeschwindigkeit.